Eisbären unterliegen den Kölner Haien: 48 Mal probiert, nix passiert

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Eisbären unterliegen den Kölner Haien: 48 Mal probiert, nix passiert

© imago/Contrast/IMAGO/O.Behrendt

Eisbären unterliegen den Kölner Haien: 48 Mal probiert, nix passiert

Die Eisbären sind einigermaßen fassungslos nach der Heimniederlage gegen Köln. Nicht wegen der dargebotenen Leistung, sondern wegen jeder Menge Pech.

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Das 0:1 nach Penaltyschießen gegen die Kölner Haie ließ Nationalspieler Leonhard Pföderl von den Eisbären Berlin einigermaßen ratlos zurück. „Das kann man nicht logisch erklären“, sagte er am Freitagabend. „Wenn ich das könnte, wäre ich wahrscheinlich Gott. Aber ich kann es leider nicht.“

Die knappe Heimniederlage des Tabellenführers der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) war tatsächlich rational schwer zu erfassen. Nur drei Tage zuvor hatten die Hauptstädter ganze 28 Torschüsse benötigt, um bei den Nürnberg Ice Tigers mit 10:2 zu triumphieren. Gegen Köln schossen die Berliner den Puck insgesamt 48 Mal aufs gegnerische Tor – und blieben erfolglos.

Natürlich haderte Pföderl, der in Nürnberg noch zweimal getroffen hatte, mit der Effizienz im Abschluss. „Was haben wir an Chancen gehabt. Das waren ja ganz, ganz dicke“, sagte der Flügelstürmer. Dass es trotzdem gegen Köln nicht zum Sieg reichte, machte er auch daran fest, dass er und seine Sturmpartner Marcel Noebels und Zach Boychuk, die in der laufenden Saison zusammen bereits 22 Treffer erzielten, den Puck nicht über die Linie brachten.

„Wenn du ein Tor brauchst, sind es natürlich wir, die es eigentlich machen müssen“, räumte Pföderl ein. Gleichzeitig gab er sich selbstbewusst: „Das ist natürlich schon ärgerlich. Aber so Tage gibt es. Manchmal ist es leider wie zubetoniert. Das macht uns jetzt nicht kaputt.“

Wir hatten unsere Chancen, sind aber auf einen Torhüter in Topform getroffen.

Serge Aubin, Trainer Eisbären Berlin

Denn eigentlich hatten die Berliner auch gegen Köln über weite Strecken nicht schlecht gespielt. Dass sie sich mit einem Punkt begnügen mussten, lag nicht zuletzt an einem alten Bekannten. Kölns Goalie Tobias Ancicka, der in der vergangenen Saison noch das Tor der Eisbären gehütet hatte, zeigte bei seiner Rückkehr in die Hauptstadt eine überragende Vorstellung und ließ seine früheren Kollegen ein ums andere Mal verzweifeln.

Sein Trainer Uwe Krupp attestierte dem 22-Jährigen ein „Riesenspiel“, und auch Eisbären-Coach Serge Aubin sah in Ancicka den entscheidenden Faktor: „Wir hatten unsere Chancen, sind aber auf einen Torhüter in Topform getroffen“, sagte er.

Ancicka durfte nach dem Spiel als Matchwinner den verdienten Sonderapplaus der mitgereisten Kölner Fans genießen. Das Endergebnis, das Haie-Stürmer Maximilian Kammerer mit dem einzigen Treffer im Penaltyschießen sichergestellt hatte, überschatte letztlich allerdings ein wenig, dass auch sein Nachfolger im Eisbären-Tor eine glänzende Leistung abgeliefert hatte.

Eisbären reisen trotzdem selbstbewusst zum Vizemeister

Doch während Ancicka, dessen Statistiken seit seinem Wechsel ins Rheinland bislang eher durchwachsen ausfielen, ein für seine Verhältnisse außergewöhnliches Spiel machte, ist das für Jake Hildebrand mittlerweile fast schon Routine. In allen relevanten Kategorien führt der US-Amerikaner, der im Sommer aus Frankfurt in die Hauptstadt gekommen war, derzeit die Torhüter-Ranglisten der Liga an.

Am Selbstvertrauen des Tabellenführers konnte die unglückliche Niederlage angesichts der bislang so erfolgreichen Saison nicht rütteln. „Wir müssen nicht viel ändern, außer den einen oder anderen reinzudrücken“, sagte Pföderl mit Blick auf das bevorstehende Spiel beim Vizemeister ERC Ingolstadt am Sonntag (15.15 Uhr, live bei Magentasport und Servus TV). Schließlich spricht die zuletzt beeindruckende Auswärtsbilanz für die Berliner: Die jüngsten fünf Spiele auf fremdem Eis konnten sie allesamt souverän gewinnen und dabei ein Torverhältnis von 33:8 erzielen.

Außerdem geht es darum, die Tabellenführung mit in die Deutschland-Cup-Pause zu nehmen – und den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. „Wir haben uns Ziele gesetzt, die wir erreichen wollen, insbesondere für die fünf Spiele in zehn Tagen, die wir gerade bestreiten“, verriet Trainer Aubin. „Ich weiß hundertprozentig, dass die Jungs fokussiert sein werden. Wir fahren nach Ingolstadt und wollen mit drei Punkten nach Hause kommen.“

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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