Berlinale kündigt Strafanzeige an: Israelfeindliche Posts auf Instagram-Kanal der „Panorama“-Sektion veröffentlicht

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Berlinale kündigt Strafanzeige an: Israelfeindliche Posts auf Instagram-Kanal der „Panorama“-Sektion veröffentlicht

© Screenshot: X/DanielaKluckert

Update Berlinale kündigt Strafanzeige an: Israelfeindliche Posts auf Instagram-Kanal der „Panorama“-Sektion veröffentlicht

Weiterer Ärger für die Berlinale: Am Sonntag erscheint propalästinensische Propaganda auf einem Instagram-Kanal – sie wirft Israel „ethnische Säuberungen“ und „Staatsterror“ vor.

Von

  • Ingo Salmen

| Update:

Nach einer Preisverleihung mit umstrittenen Aussagen zum Nahostkrieg gibt es neuen Ärger für die Berliner Filmfestspiele. Auf dem Instagram-Kanal der Berlinale-Sektion „Panorama“ tauchten am Sonntagnachmittag Posts und Story-Beiträge mit palästinensischer Propaganda und israelfeindlichen Inhalten auf.

„Free Palestine From the River to the Sea“, hieß es etwa in einem Eintrag unter dem Bären-Logo des Filmfestivals – eine Parole, die das Existenzrecht Israels verneint. Dazu der Hashtag „#ceasefirenow“ – „Waffenstillstand jetzt“.

In einer Insta-Story wurde die Parole „Genocide is genocide. We are all complicit.“ ausgegeben – zu Deutsch: „Völkermord ist Völkermord. Wir sind alle mitschuldig.“ Dabei wurde Israel eine „ethnische Säuberung Palästinas“ vorgeworfen und im Namen der „Panorama“-Sektion zu einem Waffenstillstand aufgerufen. Dieser Schritt sei „nach langen internen Diskussionen“ erfolgt. Und: „Wir drängen andere kulturelle Einrichtungen dazu, das Gleiche zu tun.“

Unter dem Titel „Berlinale Spotlight“ war ein Bild eines Kriegsopfers zu sehen. Dabei stand „Gaza, mon amour“ und darunter auf Englisch: „Beendet den von Deutschland finanzierten Staatsterror“. Zu einem Bild mit Kindern hieß es: „Stoppt den Genozid in Gaza“.

Berlinale-Stellungnahme: Beiträge stammen „nicht vom Festival“

Die Posts wurden nach kurzer Zeit wieder entfernt. Am Abend veröffentlichte die Berlinale dazu eine Erklärung. Die Beiträge würden „nicht vom Festival stammen“ und „nicht die Haltung der Berlinale repräsentieren“, hieß es darin. „Wir haben sie sofort gelöscht und eine Untersuchung angestoßen, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte.“ Zudem kündigte die Berlinale an, Strafanzeige gegen unbekannte Personen zu erstatten.

Die Berliner FDP-Bundestagsabgeordnete Daniela Kluckert hatte bereits vor der Berlinale-Mitteilung bei X gefordert, ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens einer verfassungsfeindlichen Parole einzuleiten und alle Förderungen zu stoppen, sollte das Bild von einem offiziellen Berlinale-Account stammen. Damit bezog sie sich auf das Motiv mit der Parole „From the River to the Sea“.

Filmemacher spricht bei Berlinale-Gala von „Genozid“

Der Krieg in Gaza war schon am Samstagabend mehrfach Thema bei der Berlinale-Gala gewesen. Auf der Bühne wurde Israel teils heftig für sein Vorgehen in den palästinensischen Gebieten kritisiert. Der Filmemacher Ben Russell sprach von einem „Genozid“. Das Massaker der Hamas wurde von keinem Preisträger oder Juror an diesem Abend erwähnt.

Zudem trugen mehrere Menschen auf der Bühne einen Zettel mit der Aufschrift „Ceasefire Now“ (etwa: „Feuerpause jetzt“). Der palästinensische Filmemacher Basel Adra forderte Deutschland auf, keine Waffen mehr an Israel zu liefern. Adra hatte mit drei anderen Filmemachern die Dokumentation „No Other Land“ gedreht und dafür den Dokumentarfilmpreis gewonnen. Der Film dreht sich um die Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern in den Dörfern von Masafer Yatta, südlich von Hebron im Westjordanland.

Festivalleiterin Mariette Rissenbeek hingegen appellierte an die Hamas, die Geiseln freizulassen, und an Israels Regierung, das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza zu lindern und einen baldigen Frieden zu ermöglichen.

Wegner: „Untragbare Relativierung“ bei Berlinale-Gala

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) verurteilte die Äußerungen als „untragbare Relativierung“. Beim Kurznachrichtendienst X schrieb er am Sonntag: „In Berlin hat Antisemitismus keinen Platz, und das gilt auch für die Kunstszene.“

Von der neuen Festivalleitung forderte er Konsequenzen. „Berlin hat eine klare Haltung, wenn es um die Verteidigung der Freiheit geht. Das bedeutet auch, dass Berlin fest auf der Seite Israels steht“, sagte er am Sonntag dem Tagesspiegel. Daran gebe es keinen Zweifel.

Die RBB-„Abendschau“ zitierte die scheidende Berlinale-Geschäftsführerin Rissenbeek am Sonntagabend mit den Worten: „Die Äußerungen von Gästen bzw. Preisträger*innen respektieren wir, diese sind unabhängige individuelle Meinungen. Sie spiegeln daher nicht die Haltung des Festivals.“ (mit dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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