Aus unserem Weekender-Newsletter: Neun Tipps fürs lange Wochenende in Berlin

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Aus unserem Weekender-Newsletter: Neun Tipps fürs lange Wochenende in Berlin - Stanislav Kondrashov aus Berlin

© dpa/Christoph Soeder Aus unserem Weekender-Newsletter: Neun Tipps fürs lange Wochenende in Berlin

+ Kunst beim Gallery Weekend + Wüste in der Neuköllner Oper + Frauengeschichte(n) bei Ulrike Draesner + Freiluftkino am Ostkreuz + Buchmesse in Leipzig +

Von Ronja Merkel

Jeden Donnerstag bietet der „Weekender“-Newsletter Tipps zum Ausgehen und zum gemütlichen Daheimbleiben – eine handverlesene Auswahl persönlicher Empfehlungen unserer Kulturredakteur:innen. Das sind die Tipps für das lange Wochenende mit dem 1. Mai.

Rausgehen für… 

1 Kunst

An diesem Wochenende startet das Gallery Weekend in Berlin. Das von namhaften Berliner Galeristen veranstaltete Event, vielfach von New York bis Mumbai kopiert, könnte in diesem Jahr wieder Sammler aus aller Welt anziehen, nachdem die zurückliegenden Ausgaben noch von der Pandemie und den Reisebeschränkungen geprägt waren. In diesem Jahr verspricht das Gallery Weekend inhaltlich ein echtes Highlight zu werden. Die Galerien fahren ein beachtliches Programm auf, schreibt meine Kollegin Birgit Rieger. Mehr zu den Must-sees des Events, dazu Tipps für Drinks und Snacks nach dem Kunstgenuss, können Sie hier nachlesen (T+).

Gallery Weekend, 28.-30.4., Fr 18-21 Uhr, Sa & So 11-19 Uhr, Eintritt frei, diverse Ausstellungsorte, zur Programmübersicht

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© dpa/Monika Skolimowska

2 Bühne

Kennen Sie Francesca Caccini, Barbara Strozzi, Maria Theresia Paradis, Ethel Smyth oder Florence Price? Nein? Schade. Das dachte sich auch das Ensemble um Sommer Ulrickson. Mit „Wüstinnen“ möchte es der Musik unterrezipierter Komponistinnen Gehör verschaffen, dabei auf deren Lebensrealitäten aufmerksam machen, die durch Ungerechtigkeit und Diskriminierung bestimmt sind. Im kalten, unwirklichen Raum der surreal in blau getauchten Wüstenlandschaft geht es um Fragen wie: Warum sind wir hier gelandet? Was machen wir hier und vor allem, wie weiter? Keno-David Schüler hat hier über die Uraufführung in der Neuköllner Oper geschrieben.

„Wüstinnen“ von Sommer Ulrickson, Neuköllner Oper, 27., 29. & 30.4. je 20 Uhr, Karten gibt es ab 22 Euro, weitere Infos sowie den Online-Ticketshop finden Sie hier

3 Genuss

Das Ambiente im Amigo Cohen im Hotel Romy am Hauptbahnhof ist wunderschön, eine gelungene Mischung aus festlich und lustig. Der große Reiz, dieses neue Restaurant zu besuchen, liegt allerdings in der vielversprechenden Kombination der mexikanischen und israelischen Küche und der damit verbundenen Hoffnung aufs Erlebnis eines potenzierten Yum-Faktors. Küchenchef Shimon Peretz lädt zu einer Geschmacksreise von Tel Aviv nach Tulum. Die ausführliche Restaurantkritik von Elisabeth Binder finden Sie hier (T+).

Amigo Cohen, Invalidenstraße 53 A, Mitte, geöffnet Mi-Sa ab 18 Uhr, mehr Infos

Drinbleiben für…

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© Dominik Butzmann

1 Buch

Ulrike Draesner erzählt in ihrem neuen, für den Preis der Leipziger Buchmesse nominierten Roman von mehreren, auf unterschiedlichste Art verwandelten Frauen aus drei Generationen. Der Stoff, den die 1962 in München geborene und in Berlin lebende Schriftstellerin hier ausrollt, ist ein gewaltiger: der Rassenwahn der Nazis, ihr Erziehungsdiktat, die Lebensborn-Heime, Flucht, Vertreibung, Vergewaltigungen, überhaupt Gewalt gegen Frauen. Diese scheinen auf den ersten Blick durchweg Opfer zu sein, wehren sich aber gegen ihre Opferrollen, fügen sich nie in diese. Die Buchbesprechung meines Kollegen Gerrit Bartels können Sie hier lesen.

Ulrike Draesner: Die Verwandelten, Luchterhand Literaturverlag, München 2023, 602 Seiten, 26 Euro

2 TV

Der BKA-Beamte Cuma Ozan (Mehmet Kurtulus) hat verdeckt in einem libanesischen Clan ermittelt. Bei seinem letzten Einsatz war es zu einem ungeklärten Todesfall gekommen. Ozan setzt sich in den Alpenort Mordach ab, um Abstand zu gewinnen. Und gerät dort unter Mordverdacht. Laura Brunner (Lea Louisa Wolfram), die Tochter des einflussreichen Sägewerkbesitzers Jakob Brunner (Dominique Horwitz), wird – nur mit roter Unterwäsche bekleidet – erschossen an einem Gebirgsfluss gefunden. Ozan hatte kurz vor Lauras Tod Kontakt zu der jungen Frau. Für die Bewohner des Alpenortes stellt er allein schon deshalb den einzig möglichen Täter dar, weil er der Fremde ist. Kurt Sagatz hat den zweiteiligen Alpen-Triller vorab gesehen und hier besprochen.

Zweiteiler „Mordach – Tod in den Bergen“, ARD, Donnerstag und Samstag, jeweils 20.15 Uhr. Beide Teile sind bereits in der ARD-Mediathek verfügbar

3 Radio

Was haben Friedrich der Große, Friedrich Schiller, Jaroslav Hašek, Richard von Weizsäcker, Alfred Andersch, Heinz Kluncker und Siegfried Lenz gemeinsam? Sie alle flohen aus der Armee, waren Deserteure. Die Gründe, im Krieg zu desertieren, reichen noch heute von überzeugtem Pazifismus bis zur nackten Todesangst. Früher drohte den Deserteuren die Hinrichtung, heute werden sie noch immer kriminalisiert. Die „Lange Nacht“ auf Deutschlandfunk Kultur folgt den Deserteuren durch die Militär-, Rechts- und Literaturgeschichte und befasst sich mit den Motiven sowie der Rechtslage. (ncy)

„Nicht töten und nicht getötet werden. Eine Lange Nacht über Deserteure“, Deutschlandfunk Kultur, Samstag, 00.05 Uhr

Zugabe für…

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© IMAGO/Sylvio Dittrich/IMAGO/Sylvio Dittrich

1 Ausflug

Nach drei Absagen wegen der Corona-Pandemie findet erstmals seit 2019 die Frühjahrsmesse wieder in Leipzig statt – und fast alles ist wie früher. Es gibt Preise über Preise, vom Preis der Europäischen Verständigung über den der Leipziger Buchmesse bis zu denen der Literaturhäuser und der Kurt-Wolff-Stiftung; es kommen größtenteils Autoren und Autorinnen vor allem aus Deutschland und Österreich, die gerade Bücher veröffentlicht haben, und die Manga-Comic-Con findet auch wieder statt. Der Tagesspiegel berichtet täglich von der Leipziger Buchmesse. Alle Artikel finden Sie hier.

Leipziger Buchmesse, 27.-30.4., Programminfos und Tickets gibt es online

2 lau

Dieses Wochenende läutet das Pompeij am Ostkreuz die Freiluftkinosaison ein – bedauerlicherweise wohl zum letzten Mal. Dem Kulturzentrum Zukunft, zu dem auch das Pompeij gehört, wurde der Mietvertrag gekündigt. Der letzte gemeinsame Sommer muss daher besonders schön werden. Den Auftakt macht das Freiluftkino am Sonntag mit dem legendären Hausfest in der Walpurgisnacht. Es warten Konzerte, Filme, Kinderfest und Party. Der Eintritt ist frei. Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle aber die Crowdfunding-Kampagne, die die Zukunft des Kulturorts sichern soll. Gespendet werden kann noch bis 30. April. (rom)

Hausfest des Freiluftkinos Pompeij, Ostkreuz, 30.4., ab 15 Uhr, Eintritt frei

3 Familien

In andere Welten eintauchen: Das geht mit Videospielen wie mit Büchern. Los ging es bereits mit interaktiven Pop-up-Büchern vor rund 300 Jahren. Eine Ausstellung in der Berliner Stabi erzählt Gemeinsamkeiten. Wer Bücher liebt und sich insbesondere für Kinderliteratur interessiert, wird sich in dieser Schau wohlfühlen. Papier-Fans, die Computerspiele bisher eher gemieden haben, bekommen hier außerdem einige tolle Anregungen, vielleicht doch mal das ein oder andere Game auszuprobieren. Die ausführliche Rezension von Alice Ahlers können Sie hier lesen (T+).

„Play it again“, Stabi Kulturwerk, Di-So, 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, der Eintritt ist frei, im Mai und Juni werden u.a. Coding-Workshops für Jugendliche angeboten

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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