Angebot für Obdachlose: Bilanz des ersten Berliner Hitzehilfe-Monats in diesem Jahr
© picture alliance / dpa/Daniel Bockwoldt Angebot für Obdachlose: Bilanz des ersten Berliner Hitzehilfe-Monats in diesem Jahr
Obdachlose sind bei hohen Temperaturen einem besonderen Risiko ausgesetzt. Viele Berliner Angebote werden genutzt. Beim Hilfe-Telefon rufen aber nur wenige an.
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Im Juni haben in Berlin täglich zwischen 22 und 113 Personen ein Angebot der Berliner Hitzehilfe in Anspruch genommen. Das teilte die Sozialsenatsverwaltung dem Tagesspiegel auf Anfrage mit. Die Hilfsangebote richten sich an obdachlose Menschen, die durch das Leben auf der Straße einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind, bei großer Hitze nicht genügend zu trinken oder keine Abkühlung zu bekommen.
Neben ganzjährigen Angeboten wie unter anderem Wohnungslosentagesstätten werden von Anfang Juni bis Ende August sechs zusätzliche Projekte im Rahmen der Hitzehilfe mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union in Berlin finanziert.
Im ersten Monat des Angebots besuchten im Schnitt 56 Personen eine der Anlaufstellen mit Rückzugsräumen. Besonders häufig angesteuert werden nach Angaben der Senatsverwaltung das Projekt des Internationalen Bundes in der Kurmärkischen Straße in Schöneberg sowie die Taborgemeinde in Kreuzberg.
In der Kurmärkischen Straße 1-3 können Obdachlose täglich von 10 bis 20 Uhr duschen, essen und trinken. Zudem werden Artikel für den Sonnen- und Hitzeschutz ausgegeben, etwa Sonnencreme, Kopfbedeckungen oder Thermosflaschen. Auch die ganzjährig offene City-Station des Vereins für Berliner Stadtmission hat im Rahmen der Hitzehilfe ihr Angebot ausgeweitet. Dort nutzen 25 bis 28 Menschen täglich die Möglichkeit, vor Ort zu duschen.
Um Hilfe zu rufen, gibt es die Hilfe-Hotline für obdachlose Menschen und die Nummer für den Hitzebus der Berliner Stadtmission. Hier gingen im Juni täglich nur ein bis drei Anrufe ein. Auf digitalem Wege erreichen die Berliner Stadtmission vier bis fünf Hinweise pro Woche, teilte die Verwaltung mit. Über ein Kontaktformular können Menschen auf der Homepage Aufenthaltsorte benennen, die der Hitzebus anfahren kann.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de