Zahl der Vegetationsbrände deutlich gestiegen: Umweltverwaltung warnt vor hohem Waldbrandrisiko in Berlin

© imago images/A. Friedrichs Update Zahl der Vegetationsbrände deutlich gestiegen: Umweltverwaltung warnt vor hohem Waldbrandrisiko in Berlin

Nach dem sehr trockenen Mai ist die Waldbrandgefahr in Berlin hoch. Der kleinste Funke kann zum Brand führen. Umweltverwaltung und Feuerwehr warnen.

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Die Berliner Umweltverwaltung hat auf das erhebliche Waldbrandrisiko in den Berliner Wäldern hingewiesen. „Der Waldboden ist nach dem extrem trockenen Mai stark ausgetrocknet. Trockenes Laub, Nadeln sowie Äste und Zweige fangen leicht Feuer“, teilte die Senatsverwaltung für Verkehr, Klimaschutz und Umwelt am Freitag mit. Weil auch für die nahe Zukunft keine Niederschläge angekündigt seien, müsse mit einer Zunahme der Brandgefahr gerechnet werden.

„99 Prozent aller Waldbrände entstehen durch menschliche Unachtsamkeit“, so die Umweltverwaltung. Berlinerinnen und Berliner sollten dringend das Rauch- und Grillverbot im Wald beachten. Rauchen im Wald oder in dessen Nähe – etwa an den Stränden von Havel und Badeseen – sei ebenso verboten wie Grill- oder Lagerfeuer in Waldnähe.

Auch aus dem Autofenster geworfene Zigarettenkippen könnten ein Feuer entfachen und schnell größere Waldflächen in Flammen setzen, warnte die Umweltverwaltung. Wer dennoch im Wald raucht, müsse mit einem Bußgeld von mindestens 100 Euro rechnen. Heiße Katalysatoren oder Auspuffteile könnten die trockene Vegetation ebenfalls entzünden. Fahrzeuge dürften daher nicht über trockenem Bodenbewuchs geparkt werden.

Die Zahl sogenannter Vegetationsbrände, zu denen neben Wald- auch Wiesen und Feldbrände zählen, ist in Berlin in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Bisher gab es in diesem Jahr 170 entsprechende Alarmierungen, wie die Berliner Feuerwehr am Freitag mitteilte. „Von diesen waren 109 allein in den letzten 14 Tagen“, sagte Feuerwehrsprecher Dominik Pretz der Deutschen Presse-Agentur. „Man kann schon sehen, dass es eine starke Steigerung solcher Einsätze gibt.“

Ein kleinster Funke kann dazu führen, dass es zu einem Brand kommt.

Dominik Pretz, Sprecher der Berliner Feuerwehr

„In Berlin gibt es keine Waldbrandgefahrenstufen wie in Brandenburg“, sagte Pretz. Aber es gebe die Daten aus dem Waldbrandgefahrenindex vom Deutschen Wetterdienst (DWD). „Danach sind große Teile Berlins auf Gefahrenstufe 4 bis 5 von 5.“ Im Wald, auf Feldern, aber auch in Parkanlagen sei es bereits sehr trocken. „Ein kleinster Funke kann dazu führen, dass es zu einem Brand kommt“, warnte Pretz.

Von den zahlreichen Wald- und Feldbränden der vergangenen Wochen seien die meisten glücklicherweise klein gewesen. In solchen Fällen gebe es oft große Rauchwolken, sodass das Feuer schnell entdeckt werde. Einen etwas größeren Waldbrand gab es am 28. Mai auf einer Fläche von rund 5000 Quadratmetern in Köpenick – bei dem 44 Feuerwehrleute im Einsatz waren.

Zu den Waldbränden im benachbarten Brandenburg ist das kein Vergleich. Dort wurde der große Waldbrand bei Jüterbog südlich von Berlin zuletzt eingedämmt. Dort brennt es seit dem 31. Mai. Am Mittwoch hatte starker Wind den Waldbrand wieder angefacht. Die betroffene Fläche verdoppelte sich auf mehr als 600 Hektar.

Das Land Berlin kooperiert mit Brandenburg bei der Waldbrandfrüherkennung und ist der Umweltverwaltung zufolge in das dortige Firewatch-System eingebunden. Zusätzlich sei 2021 ein automatisiertes Waldbrandfrüherkennungssystem auf den Müggelbergen in Betrieb genommen worden. Das sensorgestützte Waldbrand-Monitoring soll ausgeweitet werden, hatte die Umweltverwaltung schon im Dezember angekündigt.

Zwei weitere Sensoren sollen in den Bereichen Grunewald und Tegel hinzukommen. „Wann und wo genau die Montage erfolgen wird, steht noch nicht fest“, teilte die Senatsverwaltung auf Anfrage mit. Bei den bisherigen Bränden habe es keine größere Zerstörung der Waldflächen gegeben. „Es handelt sich durchgängig um sogenannte Bodenfeuer, bei denen die Waldvegetation in unterschiedlichem Maß geschädigt und teilweise vernichtet wurde.“ Dennoch bleibe der Wald in seiner Substanz erhalten und regeneriere sich in aller Regel auch sehr schnell wieder. (Tsp, dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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