© AFP/Lluis Gene Verstappen fährt weiter in seiner eigener Liga: Weltmeister gelingt in Barcelona nächster Start-Ziel-Sieg
Mit Max Verstappen kann in der Formel 1 derzeit niemand mithalten. In Barcelona deklassiert der Weltmeister die Konkurrenz. Die spanischen Hoffnungen bleiben unerfüllt.
Auf dem Weg zum Titel-Hattrick lässt Formel-1-Weltmeister Max Verstappen der Konkurrenz einfach keine Chance. Der fehlerlose Red-Bull-Fahrer dominierte am Sonntag auch in Barcelona das Geschehen und machte mit dem fünften Saisonerfolg im siebten Rennen den nächsten Schritt zur erfolgreichen Titelverteidigung. Mit großem Rückstand von 24,0 Sekunden hinter dem 25-jährigen Niederländer schaffte es Rekordweltmeister Lewis Hamilton aus Großbritannien im Mercedes auf den zweiten Platz. Dahinter wurde George Russell im zweiten Silberpfeil Dritter.
Im WM-Klassement baute Verstappen seinen Vorsprung mit dem nächsten Start-Ziel-Sieg vor Teamkollege Sergio Perez auf 53 Punkte aus. Zwar verbesserten die Verfolger von Mercedes, Ferrari oder Aston Martin ihre Autos in Katalonien mit technischen Upgrades, doch näher an den erschreckend überlegenen Red Bull von Verstappen kam niemand heran. Im Gegenteil: Der zweimalige Champion raste kontrolliert zu seinem 40. Karrieretriumph an dem Ort, an dem er vor sieben Jahren als 18-Jähriger erstmals in der Formel 1 gesiegt hatte.
Zur Enttäuschung der mehr als 100.000 Fans konnten weder der zuletzt so starke Fernando Alonso noch Ferrari-Fahrer Carlos Sainz für einen spanischen Podiumsplatz beim Heimrennen sorgen. Veteran Alonso fuhr im Aston Martin als Siebter sein bislang schlechtestes Ergebnis dieser Saison ein. Sainz wurde hinter Perez Fünfter. Nico Hülkenberg belegte im Haas Rang 15 und blieb wieder ohne Punkte.
53Punkte Vorsprung hat Verstappen nach nur sieben Rennen bereits in der WM-Wertung.
Wie schon in der Qualifikation am Vortag gingen die Blicke aus dem Fahrerlager vor dem Start immer wieder zum Himmel. Würde das Wetter wieder unbeständig werden und für Abwechslung wie bei der Startplatzjagd sorgen? Angesichts der erdrückenden Dominanz von Champion Verstappen schien es nur im Regen eine Chance für die Verfolger zu geben.
Unter dunklen Wolken musste der Red-Bull-Star bis zur ersten Kurve kämpfen, um seine erste Pole Position in Barcelona zu verteidigen. Sainz setzte ihm im Ferrari zu, aber Verstappen behauptete seine Führung und baute dann seinen Vorsprung schnell aus.
Hinter Verstappen gab es beim Start ordentlich Bewegung
Pech hatte Lando Norris, der Platz drei gleich an Lewis Hamilton verlor und sich dann bei einer Kollision mit dem Mercedes seines Landsmann noch den Frontflügel am McLaren demolierte. Norris musste wenig später zur Box abbiegen. Hamilton wurde nach dem kurzen Scharmützel von Lance Stroll im Aston Martin überholt.
Auch dahinter gab es einige Positionswechsel. Haas-Pilot Hülkenberg konnte wie befürchtet Startplatz sieben, den besten seit seinem Comeback zu Jahresbeginn, nicht lange halten und wurde schnell durchgereicht. Schon nach acht Runden kam der Rheinländer als erster zum Reifenwechsel. Mit den frischen Gummiwalzen konnte der 35-Jährige ein paar schnelle Runden drehen, versank aber bald chancenlos tief im Mittelfeld.
An der Spitze kontrollierte Verstappen mühelos das Rennen. Dahinter entwickelte sich der erwartete Strategie-Wettbewerb. Sainz und Stroll setzten auf einen frühen Boxenstopp, das Mercedes-Duo Hamilton und Russell verbesserte sich so vorerst auf die Plätze zwei und drei.
Für Ferrari war es erneut ein enttäuschendes Wochenende
Die Taktik der Silberpfeile ging auf. Nachdem sich schließlich auch Hamilton neue Reifen besorgt hatte, fiel er nur kurz wieder hinter Sainz zurück, konnte den Spanier aber bald überholen.
Schwer mit Aufholarbeit waren Red-Bull-Pilot Perez und Charles Leclerc im zweiten Ferrari beschäftigt. Perez hatte die Qualifikation verpatzt und musste sich von Platz elf nach vorn arbeiten. Für Leclerc war es am Samstag noch schlimmer gelaufen. Wegen eines mechanischen Defekts musste Ferrari das Heck am Auto des Monegassen ausgetauscht werden. Der 25-Jährige nahm das Rennen aus der Boxengasse auf und mühte sich nur langsam Richtung Punkteränge.
Für Ferrari ist es schon früh wieder eine enttäuschende Saison. Vize-Weltmeister Leclerc kommt ebenso nicht richtig in Fahrt wie Teamgefährte Sainz, der in Barcelona auch den Kampf um einen Podestplatz gegen Mercedes-Fahrer Russell verlor.
Die einzige Sorge für den überragenden Verstappen waren indes die Streckenränder. Mehrfach räuberte der WM-Spitzenreiter zu weit über die Randsteine, ihm drohte daher eine Zeitstrafe der Rennkommissare. So weit ließ es Verstappen jedoch nicht mehr kommen. Cool verwaltete er seinen enormen Vorsprung und rollte einmal mehr als Sieger ins Ziel – auch weil der von vielen erhoffte Regen ausblieb. (dpa)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de