Unwetter über Berlin: Freybrücke wieder freigegeben – Feuerwehr verzeichnet 140 Einsätze

© dpa/Paul Zinken Update Unwetter über Berlin: Freybrücke wieder freigegeben – Feuerwehr verzeichnet 140 Einsätze

Wegen einer Überschwemmung war die Heerstraße stadtauswärts vorübergehend komplett gesperrt. Die Feuerwehr ging unterdessen erneut in den Ausnahmezustand.

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In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist ein Unwetter über Berlin und Brandenburg hinweggefegt – und auch am Freitag waren die Folgen noch zu spüren: Die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg war lange Zeit gesperrt, auch bei der S-Bahn gab es immer wieder Beeinträchtigungen. Am Nachmittag verschärfte sich noch einmal die Lage an der Heerstraße im Spandauer Ortsteil Wilhelmstadt. Dort war die Freybrücke wegen einer erneuten Überschwemmung vorübergehend nur stadteinwärts befahrbar.

Am frühen Freitagabend zog die Berliner Feuerwehr eine Einsatzbilanz: „Nach einer Steigerung der Wettereinsätze am Nachmittag hat sich die Lage wieder etwas beruhigt“, schrieb die Feuerwehr auf Twitter. Seit Donnerstagabend habe es rund 140 wetterbedingte Einsätze gegeben. „Auffällig waren zudem 14 Verkehrsunfälle, zu denen wir zwischen 15 und 17.30 Uhr gerufen wurden.“

Am Nachmittag hatte die Feuerwehrwegen einer Wetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes und einer Zunahme von wetterbedingten Einsätzen erneut den „Ausnahmezustand Wetter“ ausgerufen, wie es hieß. Die Freiwillige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk seien zur Unterstützung alarmiert worden. Für Berlin und den Süden Brandenburgs warnte der Wetterdienst am Abend vor Starkregen. Die amtliche Warnung galt bis 19 Uhr.

Freybrücke wieder in beide Richtungen freigegeben

Einschränkungen gab es am Nachmittag auch für Pendler im Berliner Westen: Nachdem die Freybrücke auf der Heerstraße wegen einer Überschwemmung stadtauswärts wieder komplett gesperrt werden musste, gab es auf möglichen Umfahrungsstrecken lange Staus, wie die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) meldete. Am frühen Abend kam schließlich die Entwarnung: „Die Freybrücke ist endlich wieder in beiden Richtungen freigegeben worden“, meldete die VIZ.

Die Heerstraße ist Teil der Bundesstraße 5 und der Bundesstraße 2. Damit war eine der wichtigsten Achsen für den Autoverkehr im Westen Berlins unterbrochen. Auch auf den BVG-Buslinien M49, X34 und X49 gab es vorübergehend Einschränkungen.

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Schon in der Nacht auf Freitag kam es in der Heerstraße wegen Überschwemmungen der Kanalisation zu einer Vollsperrung aufgrund. Das Wasser wurde den Angaben zufolge von Einsatzkräften der Feuerwehr und der Berliner Stadtreinigung abgepumpt, die Gullis wurden freigemacht. Am Freitagmorgen konnte die Sperrung zunächst zwar vollständig aufgehoben werden, im Laufe des Tages sammelte sich jedoch erneut Wasser in dem Bereich Freybrücke an.

Für rund zwei Stunden galt für die Feuerwehr bereits in der Nacht auf Freitag der Ausnahmezustand. Dabei wurden zusätzliche Fahrzeuge und Einsatzkräfte in den Dienst genommen. Insgesamt sei die Anzahl der Einsätze aber deutlich geringer gewesen als befürchtet, sagte der Sprecher der Feuerwehr. Auch die Polizei verzeichnete bislang keine schweren Verkehrsunfälle, wie das Lagezentrum am Freitagmorgen mitteilte.

Auch die Zugverbindung zwischen Berlin und Hamburg war wegen des Unwetters zeitweilig gesperrt, inzwischen ist die Strecke aber wieder frei, wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Freitagnachmittag mitteilte. Am Vormittag war es bereits wieder möglich, sie zumindest eingleisig zu benutzen. Weiterhin müsse aber mit Verspätungen gerechnet werden, hieß es.

In der Nacht rückte die Feuerwehr 36 Mal aus. Die meisten Einsätze waren wegen Wasserschäden aufgrund des Gewitters notwendig, wie ein Sprecher sagte.

Durch einen Blitzeinschlag kam es im Stadtteil Kaulsdorf zu einem Brand in einem Einfamilienhaus. Verletzt wurde niemand. Seit Freitagmorgen seien Einsatzkräfte zudem bei einem Wohnhaus im Ortsteil Gesundbrunnen in Mitte. Dort sind den Angaben zufolge nach einem größeren Wasserschaden am Dach 36 Wohnungen ohne Strom, die Bewohner wurden in einem Bus der Feuerwehr untergebracht.

© dpa/Dominik Totaro

Verspätungen und Ausfälle bei der S-Bahn

Auf den S-Bahn-Linien S5, S7 und S75 kam es auch im Laufe des Freitags wegen des Unwetters noch zu Verspätungen und Ausfällen im Bereich Lichtenberg. Zwischen Hoppegarten und Warschauer Straße verkehrt die Linie S5 nur alle 10 Minuten, wie die S-Bahn Berlin mitteilte.

Bundesweit kam es in der Nacht aufgrund von Unwetterschäden zu Verspätungen und Zugausfällen, teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite zu aktuellen Verkehrsmeldungen mit. Mehrere Strecken wurden in der Nacht zum Freitag zeitweilig gesperrt – darunter die wichtigen Verbindungen zwischen Berlin und Hannover und zwischen Frankfurt und Wiesbaden.

Die Zugbindung sei aufgehoben. Das Ticket gelte auch für Fahrten auf anderen Strecken, solange die zum ursprünglichen Zielort führen. Für gestrandete Fahrgäste wegen des Unwetters stellte die Bahn in mehreren deutschen Städten Züge zum Übernachten zur Verfügung. In Berlin, Bremen, Frankfurt am Main, Göttingen, Hamburg, Hannover und Kassel wurden nach Angaben einer Bahnsprecherin entsprechende Züge eingesetzt.

Die Gärten der Welt, der Britzer Garten, das Natur Park Südgelände und das Tempelhofer Feld hatten am Donnerstagabend wegen der Unwetterwarnung bereits um 18 Uhr geschlossen. Zur Sicherheit der Besucher bat die landeseigene Firma Grün Berlin zudem, anderen Parks wie dem Park am Gleisdreieck, dem Mauerpark sowie dem Kienbergpark fernzubleiben. Am Freitag würden entsprechend der aktuellen Lage alle Parks wieder planmäßig für alle Besucher geöffnet, hieß es weiter.

Unwettergefahr nimmt im Laufe des Freitags ab

In der Nacht zum Sonnabend wird laut Deutschem Wetterdienst (DWD) eine wechselnde Bewölkung erwartet, es bleibt aber trocken. Es kühlt auf Temperaturen zwischen 11 und 14 Grad. Der Samstag wird gebietsweise heiter und trocken. Dabei werden Temperaturen zwischen 23 und 25 Grad erwartet. In der Nacht zum Sonntag zeigen sich nur wenige Wolken am Himmel – bei Tiefstwerten zwischen 11 und 15 Grad. (dpa, AFP, Tsp)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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