© imago images/Joko/via www.imago-images.de Update Staatsschutz ermittelt nach Kabelbrand: Berliner Ringbahn bis Freitagabend unterbrochen
Nach einem Feuer fährt die Ringbahn nicht zwischen Beusselstraße und Wedding. Auch Regional- und Fernverkehr sind betroffen. Die Polizei geht von Vorsatz aus.
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Nach einem Kabelbrand in Wedding ist der Zugverkehr der Berliner Ringbahn (S41, S42) voraussichtlich noch bis Freitag am frühen Abend unterbrochen. Das sagte ein S-Bahn-Sprecher am Donnerstag dem Tagesspiegel. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittelt in dem Fall, wie die Berliner Polizei am Donnerstag mitteilte.
Betroffen ist der Bereich zwischen Beusselstraße und Wedding. Die Ringbahn verkehrt auf dem Rest der Strecke derzeit nur im Zehn-Minuten-Takt, teilte die S-Bahn auf Twitter mit.
Mittlerweile gibt es einen Ersatzverkehr mit Bussen für die S-Bahnhöfe Beusselstraße, Westhafen und Wedding. Die Busse halten auf der Brücke an der Beusselstraße, auf der Puttlitzbrücke und in der Müllerstraße. Darüber hinaus sollen am Donnerstag zwischen 14 und 20 Uhr zusätzliche Züge zwischen Tempelhof und Blankenburg (über Ostkreuz) angeboten werden, informierte die S-Bahn.
Zur Umfahrung können die U-Bahnlinien U6 und U9 sowie die Buslinie 106 genutzt werden. Für eine weiträumige Umfahrung empfiehlt die S-Bahn die S-Bahnlinien S1, S2, S25, S26, S3, S5, S7 sowie S9.
Die Regionalbahn 21 ist derzeit noch zwischen den Bahnhöfen Gesundbrunnen und Jungfernheide unterbrochen, teilte die S-Bahn weiter mit. Die Züge des Regionalexpresses 6 werden ab dem Bahnhof Spandau nach Gesundbrunnen umgeleitet und halten zusätzlich am Bahnhof Jungfernheide. Der Halt am Bahnhof Charlottenburg entfällt.
Auch der Fernverkehr ist betroffen: Auf der IC-Linie Warnemünde – Berlin – Dresden, auf der IC-Linie Berlin – Hannover – Bad Bentheim – Amsterdam sowie der EC-Linie Berlin – Frankfurt/Oder – Warschau gibt es veränderte Halte. Die S-Bahn bittet Fahrgäste, sich auf bahn.de und in der DB-Navigator-App über Fahrplanänderungen zu informieren.
Ursache der Störung ist nach Angaben der S-Bahn Vandalismus. Die Polizei teilte am Donnerstag mit, ein Triebwagenführer der Berliner S-Bahn habe am Mittwoch gegen 15 Uhr Rauch an einem Signalmast neben den Gleisen zwischen den Bahnhöfen Westhafen und Wedding bemerkt.
Weitere Mitarbeitende der S-Bahn hätten daraufhin mit den Löscharbeiten begonnen, die dann von der Feuerwehr übernommen worden seien. Nach bisherigen Erkenntnissen sei durch den Brand das Signalsystem beschädigt worden.
Brand wohl vorsätzlich gelegt
Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Der für politisch motivierte Kriminalität zuständige Staatsschutz ermittelt nun zu dem Fall – insbesondere zur Brandursache. Derzeit gehe man davon aus, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen.
In der Vergangenheit hatte es in Berlin mehrfach politisch motivierte Anschläge auf Bahnstrecken gegeben. Im Februar dieses Jahres nahm die Bundespolizei in Adlershof zwei mutmaßliche Linksextremisten fest, die sich mit einem Kanister mit Kraftstoff an einer Bahntrasse versteckt hatten. Auf die Bahnstrecke zwischen Bernau und Berlin hatte es 2022 einen Brandanschlag gegeben, der sich gegen Öl-Transporte aus der PCK Raffinerie in Schwedt gerichtet haben soll. (Tsp, dpa)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de