Sie machten sich an Kabelschächten zu schaffen: Zwei Personen bei Rammstein-Konzert in Berlin festgenommen – eine Frau flüchtig

© dpa/Fabian Sommer Sie machten sich an Kabelschächten zu schaffen: Zwei Personen bei Rammstein-Konzert in Berlin festgenommen – eine Frau flüchtig

Die Polizei hat beim Rammstein-Konzert im Olympiastadion zwei Menschen abgeführt. Eine dritte Frau entkam. Ermittelt wird nun wegen versuchter Sachbeschädigung.

Während des zweiten Rammstein-Konzerts in Berlin ist es am Sonntagabend im Olympiastadion zu einem Zwischenfall gekommen. Dabei wurden zwei Menschen von der Polizei abgeführt.

Eine dritte Frau konnte sich unerkannt entfernen. Sie hatten sich nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Montag während des Konzerts an Kabelschächten zu schaffen gemacht, die zu Lautsprecherboxen in der Nähe der Bühne führten. Sicherheitspersonal habe das beobachtet.

Welches Ziel der 36-Jährige und die 24-Jährige verfolgten, blieb am Montag noch unklar. Die beiden bekamen ein Hausverbot im Olympiastadion, zudem wurden Ermittlungen wegen versuchter Sachbeschädigung eingeleitet, wie es weiter hieß. Nach der Überprüfung seien sie wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Sicherheitsvorkehrungen vor Rammstein-Konzerten erhöht

Im Stadion selbst war die Sicherheit für die Konzerte nach Angaben aus dem Umfeld der Band in vielen Bereichen erhöht worden. Mehr Personal in reflektierenden Warnwesten, aber auch unauffälliger Zivilkleidung sollten befürchtete Übergriffe verhindern.

Die komplizierte Technik wird ebenfalls zusätzlich geschützt, die an mehreren Stellen platzierten Türme für Lautsprecher und Pyrotechnik werden zudem streng bewacht.

Proteste gegen Rammstein-Konzerte in Berlin

Von Seiten Rammsteins gab es am Montag zu dem Vorfall auf Nachfrage keine weiteren Informationen. Im Stadion war zu beobachten, wie die ins Stadion gerufene Polizei sich zunächst beim Sicherheitsdienst informierte. Anschließend wurden zwei Personen über den Tribünenbereich abgeführt.

Wegen der Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann war es bereits am Samstag vor dem ersten von insgesamt drei Berliner Konzerten zu Protesten gekommen. Vor dem Olympiastadion forderten Aktivisten ein Verbot der Konzerte. Am Sonntag war ein Spruchband „Keine Bühne für Täter“ am Rundgang um den Stadionbau zu sehen.

Vorwürfe gegen Till Lindemann

Mehrere Frauen haben – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schildern als beängstigend empfundene Situationen. Bei Aftershowpartys soll es demnach auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Lindemann weist Vorwürfe gegen ihn zurück. Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten „mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Bei Verdacht auf eine Straftat muss sie ermitteln. Auch Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung.

Frontmann Lindemann (60), die Gitarristen Richard Kruspe (56) und Paul Landers (58), Bassist Oliver Riedel (52), Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz (56) und Schlagzeuger Christoph Schneider (57) leben in Berlin. Die sechs Musiker fanden hier 1994 zusammen und haben sich seitdem mit ihrem harten Sound zur international erfolgreichsten deutschen Band entwickelt. (dpa)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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