SEK-Einsatz zur RAF-Fahndung in Berlin: Zehn Personen überprüft – Staub und Garweg nicht darunter

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Update SEK-Einsatz zur RAF-Fahndung in Berlin: Zehn Personen überprüft – Staub und Garweg nicht darunter

Auf der Suche nach den früheren RAF-Terroristen durchsuchen Beamte ein Bauwagengelände in Friedrichshain. Fünf Anwesende kommen vorübergehend in Gewahrsam.

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Auf der Suche nach den früheren RAF-Terroristen Ernst Volker Staub und Burkhard Garweg ist die Polizei am Sonntagmorgen auf einem Gelände in Berlin-Friedrichshain angerückt. Dabei sollen Türen mit Sprengtechnik geöffnet und Blendgranaten gezündet worden sein. Entgegen erster Meldungen fielen aber keine Schüsse. Verletzt wurde niemand. Staub und Garweg, einstige Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF), werden seit fast 35 Jahren gesucht.

Ein Spezialeinsatzkommando der niedersächsischen Polizei stürmte das Gelände; Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) waren dabei, eine mit Maschinenpistolen bewaffnete Berliner Einsatzhundertschaft sicherte den Ort ab. Insgesamt 130 Polizisten waren beteiligt. Ermittler und Kriminaltechniker durchsuchten Räume auf dem ehemaligen Gewerbegelände am Markgrafendamm, auf dem zahlreiche Bauwagen stehen. Seit der Wende befinden sich dort auch Projekte der einstigen Hausbesetzerszene.

Es seien zehn Personen auf dem Gelände angetroffen worden und zur Identitätsfeststellung vorläufig festgehalten worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen am frühen Nachmittag mit. Zu sehen war, dass die Polizei vier Männer und eine Frau zu einer Polizeistation mitgenommen hat. Der Grund: Sie hatten keine Ausweise dabei. Die Polizei entließ sie nach der Personalienfeststellung. Es handelte sich nicht um Staub, 69 Jahre, und Garweg, 55 Jahre.

Um wen es sich bei den in Gewahrsam genommenen Personen handelt, teilte das federführend zuständige LKA Niedersachsen nicht mit. Es habe „vereinzelte freiheitsbeschränkende Maßnahmen zur Identitätsfeststellung“ gegeben, sagte LKA-Sprecherin Josephine Diederichs lediglich.

Auf die Frage, ob es zutreffe, dass der gesuchte Garweg auf dem Gelände in einem Bauwagen gewohnt oder sich dort oft aufgehalten haben soll, sagte Diederichs: „Das kann ich nicht bestätigen.“

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Der Anwalt eines auf dem Areal residierenden Vereins sagte dem Tagesspiegel, die Polizei sei gezielt vorgegangen, es sei nur ein kleiner Teil des Geländes durchsucht worden. Dieser sei von der polizeilichen Aktion „völlig überrumpelt gewesen“, schilderte der Anwalt. Die Maßnahme richte sich nicht gegen den Verein.

Der Markgrafendamm verläuft zwischen Elsenbrücke und Bahnhof Ostkreuz parallel zur Ringbahntrasse. Aus diesem Grund wurde der Zugverkehr der Linien S41, S42, S8 und S9 zwischen den Bahnhöfen Treptower Park und Ostkreuz zeitweise unterbrochen, wie die Berliner S-Bahn mitteilte. Um 10.30 Uhr nahm die S-Bahn den Betrieb in dem Abschnitt wieder auf.

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Staub und Garweg gehörten wie die am Montag in Berlin festgenommene Daniela Klette, 65 Jahre alt, der dritten Generation der RAF an. In ihrer aktiven Zeit wurden 1989 der damalige Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen und 1991 Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder getötet.

Zwei Millionen Euro bei Raubzügen erbeutet

Die verschärften Suchaktionen des LKA Niedersachsen in Berlin beziehen sich jedoch nicht auf den Terrorismusverdacht. Das Trio soll sich von 1999, nachdem sich die RAF aufgelöst hatte, bis 2016 mit Überfällen vor allem auf Supermärkte und Geldtransporter in Niedersachsen Geld für den Lebensunterhalt beschafft haben. Die Beute soll sich insgesamt auf zwei Millionen Euro belaufen. Es geht auch um versuchten Mord, da das Trio auch geschossen hat.

Klette sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Die Ermittler aus Hannover waren der 65-Jährigen nach einem Hinweis aus der Bevölkerung seit November 2023 auf der Spur. In ihrer Kreuzberger Wohnung fand die Polizei diverse Waffen und Munition, darunter ein Maschinengewehr vom Typ Kalaschnikow, eine Maschinenpistole, eine Panzerfaustgranate und eine Pistole.

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Die Polizei vermutet auch Klettes Komplizen in Berlin. Die Behörden raten aber „dringend davon ab, die Gesuchten selbst anzusprechen“, denn „sie könnten bewaffnet sein“. Am Sonnabend veröffentlichte das LKA Niedersachsen neue Fahndungsfotos von Garweg, einige mit Hund. Die Fotos stammen aus den Jahren 2021 bis 2024, die Ermittler haben sie mutmaßlich bei Klette gefunden.

Die Terrorverfahren gegen Klette, Staub und Garweg laufen parallel zu den Ermittlungen wegen der Raubtaten. Die Haftbefehle des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe wegen versuchten Mordes und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion gegen das Trio sind auch noch in Kraft.

Dabei geht um einen gescheiterten Sprengstoffanschlag auf eine Bank im hessischen Eschborn, um Schüsse auf die US-Botschaft in Bonn 1991 und einen Sprengstoffanschlag auf den Neubau der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt 1993. Die RAF galt seit den Siebzigern als Inbegriff linksextremen Terrors im Westen des noch geteilten Deutschland.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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