Polizeieinsatz in Neukölln: Berliner verletzt zwei Mädchen an Schule mit Messer schwer

© Malte Neumann Update Polizeieinsatz in Neukölln: Berliner verletzt zwei Mädchen an Schule mit Messer schwer

An der Evangelischen Schule in Neukölln sind zwei Mädchen schwer verletzt worden. Eines ist in Lebensgefahr. Ein 39-jähriger mutmaßlicher Täter wurde gefasst.

Von

| Update:

An einer Schule in Neukölln sind am Mittwoch zwei Kinder schwer verletzt worden. Wie die Polizei dem Tagesspiegel bestätigte, habe sich die Tat am Nachmittag gegen 15 Uhr auf dem Gelände der Evangelischen Schule in der Mainzer Straße in Neukölln ereignet. Der Notruf ging um 15.17 Uhr ein.

Ein 39-jähriger Mann soll die beiden Mädchen im Alter von sieben und acht Jahren mit einem Messer angegriffen haben. Nach Angaben der Polizei wurde ein Mädchen lebensgefährlich, das andere schwer verletzt. Beide befinden sich im Krankenhaus.

Der mutmaßliche Täter wurde laut Polizei noch am Tatort in der Mainzer Straße festgenommen. Er soll in der Schule auf die eintreffenden Beamten gewartet haben. Laut Tagesspiegel-Informationen ist der Mann in Berlin geboren.

Was genau vorgefallen ist, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen, ebenso wie das mögliche Motiv. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte eine Polizeisprecherin. Ob Täter und Opfer in einer Beziehung zueinander standen, ist unklar.

Ein Messer sei sichergestellt worden.

© dpa/Michael Kappeler

Evangelische Schule Berlin-Neukölln geräumt, Tatort abgesperrt

Die Schule wurde geräumt. Der Tatort war weiträumig abgesperrt. Polizei und Feuerwehr waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Eine Mordkommission des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.

Laut Polizei mussten mehrere Kinder die Tat mit ansehen. Seelsorger seien vor Ort, um die Kinder und Lehrkräfte zu betreuen. Auch ein Kriseninterventionsteam und das Neuköllner Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ) unterstützen. „Wir sind vor Ort und begleiten mit mehreren Notfallseelsorger:innen und Kriseninterventionshelfer:innen“, twitterte die Notfallseelsorge Berlin. 

Das Bezirksamt Neukölln schrieb auf Twitter: „Unsere weiteren Kinderpsycholog:innen und Teams vom Jugendamt stehen bereit, um akut und natürlich langfristig die Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Für den Moment sind unsere Gedanken bei den beiden schwerverletzten Kindern und ihren Familien.“

Etwa 30 Eltern warteten teils zwei Stunden darauf, dass sie ihre Kinder abholen können. Ein Polizist rief Eltern nach Nachnamen auf, um ihnen ihre Kinder zu übergeben. Unter den Eltern war auch Rasim Demir, Vater eines Fünftklässlers. „Ich bin einfach nur froh, dass ihm nichts passiert ist und will ihn jetzt nur in den Arm nehmen.“

Gegen 18 Uhr teilte die Polizei bei Twitter mit: „Die Schule wurde von unseren Kolleg. durchsucht und alle anderen SchülerInnen wurden den Eltern übergeben.“

© dpa/Michael Kappeler

Die Evangelische Schule Neukölln ist eine freie Grundschule und Sekundarschule mit gymnasialer Oberstufe. Sie befindet sich zwischen der Karl-Marx-Straße und der Flughafenstraße, nahe dem Hermannplatz. Die Bildungseinrichtung ist mit mehr als 900 Schüler:innen eine der größten Schulen der evangelischen Schulstiftung Berlin-Brandenburg.

Neuköllns Bezirksbürgermeister: „unfassbare Tat“

Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) sprach in einer ersten Reaktion von einem „schrecklichen Vorfall“, der ihn „tief betroffen macht“. Er lasse sich aktuell über die Hintergründe der „unfassbaren Tat“ informieren und wünsche der Familie schon jetzt viel Kraft.

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) schrieb auf Twitter: „Ich wurde über den Messerangriff auf zwei Schulkinder in Neukölln informiert. Ich bin tief erschüttert. Der Täter wurde festgenommen. Ich vertraue jetzt auf Polizei und Justiz. Meine Gedanken sind bei den Kindern, ihren Familien und den Mitschülern.“

Berlins Regierender Wegner zu Neukölln: „Erschüttert über diese unfassbare Tat“

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte dem Tagesspiegel: „Ich bin erschüttert über diese unfassbare Tat. Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den beiden verletzten Mädchen, denen ich schnelle und gute Genesung wünsche. Den Eltern, Lehrern, Mitschülern sowie den Freunden gilt mein aufrichtiges Mitgefühl. Ich bin im engen Austausch mit der Polizei, die den Täter bereits in Gewahrsam genommen hat.“

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) ist vor Ort, um sich über die genauen Umstände zu informieren und jegliche Unterstützung anzubieten. „Mit Bestürzung habe ich vom Gewaltvorfall an der Neuköllner Schule erfahren. Meine Gedanken sind bei den verletzten Kindern und ihren Familien. Nun gilt es, den Vorfall genau aufzuklären und die polizeilichen Ermittlungen abzuwarten“, teilte Günther-Wünsch mit.

Evangelische Schule Neukölln: Kein Schulbetrieb am Donnerstag und Freitag

Vor Ort sagte die Bildungssenatorin, dass es in den kommenden beiden Tagen an der Schule keinen Schulunterricht gebe. Auch die MSA-Prüfungen werden verschoben. Hinweise auf ein religiöses oder politisches Motiv gebe es nicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt“, sagte eine Sprecherin von Günther-Wünsch.

Auch Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, äußerte sich via Twitter: „Zwei Mädchen sind schwer verletzt worden. Eine schreckliche Tat an unserer evangelischen Schule in Neukölln. In Gedanken bin ich bei den beiden Mädchen, bei ihren Angehörigen. Und auch bei allen Mitschülerinnen und Mitschülern. Gott möge sie stärken.“

Zur Startseite

  • Feuerwehr
  • Hermannplatz
  • Iris Spranger
  • Kai Wegner
  • Neukölln
  • Schule
  • Tatort

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

Comments (0)
Add Comment