© dpa/Fernando Gutierrez-Juarez Exklusiv Mehr Geld für Ehrenamtliche: Berliner Feuerwehr-Gewerkschaft fordert Mindestlohn
Beim Einsatz rund um den Waldbrand im Grunewald halfen Ehrenamtliche – für 3,50 Euro die Stunde. Die Senatsinnenverwaltung plant nun eine Anhebung des Betrags.
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Beim Einsatz rund um den Waldbrand am Sprengplatz im Grunewald leisten nicht nur Kräfte der Berliner Berufsfeuerwehr einen wichtigen Einsatz, sondern auch die der Freiwilligen Feuerwehr – bei einer Aufwandsentschädigung von lediglich 3,50 Euro die Stunde.
Doch das könnte sich bald ändern. Die von Senatorin Iris Spranger (SPD) geführte Senatsinnenverwaltung plant eine Anhebung des Betrags, wie eine Sprecherin dem Tagesspiegel sagte. „Eine Erhöhung der Aufwandsentschädigung nach der Verordnung über die Festsetzung von Pauschalbeträgen ist beabsichtigt“, sagte die Sprecherin.
Die Verordnung befinde sich derzeit in der Prüfung und Abstimmung. Wie viel mehr die Ehrenamtlichen bekommen könnten, dazu wurden keine Angaben gemacht.
Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG) Berlin-Brandenburg fordert eine Anhebung auf Mindestlohn, weil so regelmäßig und selbstverständlich auf die Freiwillige Feuerwehr zurückgegriffen werde. Entscheidend sei, wie oft und regelmäßig man die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte einsetze und „ob das unterdessen sogar eine planerische Größe ist, die mit dazu beiträgt, die Berufsfeuerwehr nicht anwachsen zu lassen“, sagte ein Gewerkschaftssprecher.
Mit einer höheren finanziellen Wertschätzung könnten vielleicht auch leichter neue Engagierte hinzugewonnen werden. „Wir wissen, dass das Potenzial an Nachwuchs für die Freiwillige Feuerwehr eher gering einzuschätzen ist“, sagte der Sprecher.
Grüne wollen Löschhubschrauber
Der Großbrand im Grunewald hatte auch eine Debatte über die Ausstattung der Feuerwehr ausgelöst. Die Waldexpertin der Grünen-Fraktion, Julia Schneider, sagte dem Tagesspiegel, die Anschaffung eines Löschhubschraubers gemeinsam mit Brandenburg „sollte zumindest geprüft werden.“
Ihr Fraktionskollege Vasili Franco wurde deutlicher: „Ein eigener Löschhubschrauber könnte bei Waldbränden zukünftig ein wertvolles Ass im Ärmel sein“, sagte er der „Bild“-Zeitung.
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Die Innenverwaltung hält davon nicht viel: In Berlin liege der Schwerpunkt der Brandbekämpfung bei Gebäuden. Das Land könne für Ausnahmesituationen keine Einsatzmittel vorhalten, die selten oder gar nicht zum Einsatz kämen.
Auch die Feuerwehrgewerkschaft sieht keinen Bedarf. Jedoch könne Berlin darüber nachdenken, einen Wasserbehälter anzuschaffen, den man unter einen Hubschrauber schnallen könne – und sich im Bedarfsfall den benötigten Lastenhubschrauber auf dem freien Markt leihen.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de