In einem Kibbuz in Israel: Studentin und Fotograf aus Berlin sterben beim Angriff der Hamas

© Instagram / @ danny.drl Update In einem Kibbuz in Israel: Studentin und Fotograf aus Berlin sterben beim Angriff der Hamas

Carolin Bohl und Danny Darlington sind bei den Terrorangriffen auf Israel ums Leben gekommen. Sie besuchten einen Kibbuz nahe dem Gaza-Streifen.

Von

  • Ingo Salmen

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Bei den Terrorangriffen der Hamas auf Israel sind die 22-jährige Studentin Carolin Bohl aus Berlin und ihr Freund, der britische Fotograf Danny Darlington, getötet worden. Beide befanden sich im Kibbuz Nir Oz in der Negev-Wüste an der Grenze zum Gaza-Streifen.  

Das teilten die Familien der beiden auf Instagram mit. „Wir sind gebrochen und versuchen nun, diese unvorstellbare Tragödie zu bewältigen“, schrieb die Schwester von Bohl am Montagabend in dem sozialen Netzwerk. „Wir müssen nun damit fertig werden, dass wir Caro verloren haben.“ Und weiter: „Meine Engelsschwester Caro ist im Himmel.“ Bohl studierte in Berlin Nachhaltige Mode. 

© Instagram / @labohl

Auch die Schwester von Danny Darlington, der ebenfalls in Berlin lebte, bestätigte seinen Tod bei Instagram. „Nur wenige Tage zuvor war er mit dem Fahrrad unterwegs, lachte, fotografierte Sonnenuntergänge und genoss die einfachen Freuden des Lebens in unserem wunderschönen Kibbuz“, schrieb sie.

Eigentlich hätte er am Freitagabend nach Tel Aviv aufbrechen sollen. Doch er habe beschlossen, „noch einen Tag zu bleiben, um mit seiner Freundin den Kibbuz zu erkunden – eine Entscheidung, die unser aller Leben unwiderruflich für immer verändert hat und die ihn das Leben gekostet hat“. 

Am 21. September war Darlington, der Wurzeln in Israel hat, in das Land gereist. „Nach drei separaten Sicherheitsüberprüfungen und einer 15-minütigen Befragung durch einen Sicherheitsmitarbeiter über mein ganzes Leben ist es nun Zeit, nach Hause zu gehen“, schrieb er vom Flughafen BER in seinem Instagram-Profil.

Zu sehen war ein Schalter, der das Boarding für den Flug LY 2372 der israelischen Gesellschaft El Al nach Tel Aviv ankündigte. Darlington garnierte seinen Post mit einem blauen Herz. „Ich habe dich vermisst“ schrieb er über das nächste kurze Video, das die Maschine im Landeanflug zeigt.

© Instagram / @labohl

Carolin Bohl kam zwei Tage später in Israel an. Lachend läuft sie in einem Video vom Flughafen auf Darlington zu. Seine Insta-Story zeigt unbeschwerte Tage: in der Stadt, am Strand, in der Wüste, zu Fuß, auf dem Fahrrad, im Auto, in der Hängematte, beim Schaukeln oder beim Backgammon. Das letzte Bild ist vier Tage alt – ein Selfie der beiden in einem Spiegel.

Bereits am Montag berichtete die „Welt“-Korrespondentin Christina Kensche vom Tod von Carolin Bohl. Laut ihrer Mutter hätte sie eigentlich am Sonnabend nach Deutschland zurückfliegen sollen.

Doch am Morgen, als die Hamas Israel überfiel, habe die Studentin ihrer Mutter geschrieben, dass sie den Flug nicht kriegen werde. Denn sie würden beschossen und müssten in den Bunker. „Die letzte Nachricht lautete dann, dass sie ihre Mutter liebe und sich für alles bedanke“, berichtete Kensche bei „Welt TV“.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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