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„Ich weiß, wie es ist, sich zwischen zwei Welten zu bewegen“: Berlins Kultursenator Chialo fordert bei Einbürgerungsfeier Bekenntnis zur Demokratie
Joe Chialo (CDU) sprach im Abgeordnetenhaus vor bereits eingebürgerten Berlinern. Er rief sie dazu auf, sich für ein demokratisches Land und ein friedliches Miteinander zu engagieren.
Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat bei einer zentralen Einbürgerungsfeier in Berlin an die Verantwortung jedes einzelnen appelliert, für Demokratie einzustehen. Wer in Berlin lebe, werde mit Zeugnissen einer wechselvollen Geschichte konfrontiert, sagte Chialo am Donnerstagabend im Abgeordnetenhaus. Aus den dunkelsten Jahren der deutschen Geschichte – der NS-Diktatur von 1933 bis 1945 – wachse die Verantwortung gegenüber der heutigen und den kommenden Generationen, sich für ein demokratisches Land und ein friedliches Miteinander zu engagieren.
Die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld, hatte am Donnerstag rund 90 Menschen zu der Feier empfangen, darunter Neu-Berliner und Angehörige. In der Regel organisieren die Bezirke solche Einbürgerungsfeiern. Das Abgeordnetenhaus hatte vor rund zehn Jahren aber beschlossen, einmal im Jahr auch selbst neu eingebürgerte Menschen festlich zu begrüßen. 2022 wurden in der Hauptstadt 8875 Ausländer als Deutsche eingebürgert.
„Durch meine eigene Biografie weiß ich, wie es ist, sich zwischen zwei Welten zu bewegen“, sagte Chialo. Als Sohn einer tansanischen Diplomatenfamilie sei er in Bonn geboren worden, aber erst mit neun Jahren endgültig nach Deutschland gekommen. Mit viel Engagement und festem Willen könne man in Deutschland so gut wie alles erreichen.
„Und glauben Sie mir – oft genug musste ich erfahren, dass ich als schwarzer Mensch in Deutschland härter arbeiten und auch härter kämpfen muss, mehr als doppelt so gut wie mein Nachbar sein musste, um meine Werte zu beweisen und auch meinen persönlichen Wert.“ Genauso oft habe er aber auch Hilfe erfahren, ohne die er heute nicht da wäre, wo er jetzt sei, sagte Chialo. Als Bürger des Landes sei man nicht mehr außen vor, sondern mittendrin, betonte der Kultursenator.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de