© dpa/Matthias Balk Fußball-Nationalteam spielt in Polen: Die Kraftprobe mit Robert Lewandowski
Die deutsche Abwehr steht beim nächsten EM-Probelauf in Warschau im Fokus – und vor einer großen Aufgabe. Schließlich hat Polen einen der weltbesten Stürmer.
Von Klaus Bergmann, dpa
Nach den drei Gegentoren im 1000. Länderspiel gegen die Ukraine steht die Abwehr der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim zweiten EM-Test besonders im Fokus – noch dazu wegen eines weltberühmten Angreifers. Polens Offensive wird von Robert Lewandowski angeführt, was den angekündigten zweiten Dreierketten-Versuch von Bundestrainer Hansi Flick am Freitag (20.45 Uhr/ARD) im Nationalstadion von Warschau zu einer extrem kniffligen Aufgabe macht. „Kompromissloser verteidigen“, nannte Flick eine Hauptaufgabe nach den negativen Erfahrungen gegen die Ukraine in Bremen.
10von 14 Spielen konnte Bundestrainer Hansi Flick zuletzt mit seinem Team nicht gewinnen.
Die deutschen Nationalspieler und gerade auch der ehemalige Bayern-Trainer Flick wissen, was auf sie zukommt. „Lewy ist einer der weltbesten Stürmer, die wir in unserer Zeit haben. Dass er brandgefährlich vor dem Tor ist, ist klar“, sagte der Gladbacher Jonas Hofmann über Lewandowski, der seit einem Jahr seine Tore nicht mehr in der Bundesliga für den FC Bayern München schießt, sondern für den FC Barcelona – und für Polens Nationalelf. In vier Länderspielen gegen Deutschland traf der 34-jährige Lewandowski bislang zweimal, eine für ihn eher mittelgute Quote.
Die Kritik an Flick wurde zuletzt lauter
Hofmann sieht nicht nur Risiken in der großen defensiven Herausforderung gegen den zweimaligen Weltfußballer Robert Lewandowski, sondern auch Chancen. „Gerade in solchen Situationen, wo es den Anschein hat, dass die Mannschaft ein bisschen verunsichert sein sollte, macht es Spaß zu zeigen – auch noch gegen einen der weltbesten Stürmer – dass man zu Null spielen kann. Das wäre wieder ein großes Ausrufezeichen und wäre eine hervorragende Defensivarbeit, wenn man solche Spieler stoppen kann“, sagte Hofmann.
Die Kritik an Flick wurde zuletzt lauter. Das Remis in Bremen gegen die Ukraine war das zehnte sieglose Spiel aus den vergangenen 14 Länderspielen unter Flick. An dem enttäuschenden 3:3 am Montag gegen die Ukraine „reibe ich mich nicht, dieses Spiel war für mich kein Prüfstein, sondern als 1000. Länderspiel in der Geschichte des DFB gegen diesen besonderen Gegner vielmehr ein emotionales Aufeinandertreffen“, meinte etwa der ehemalige Nationalspieler Olaf Thon und ergänzte: „Aber natürlich müssen Auftreten und Ergebnisse generell stimmen, sonst wird es für Hansi Flick zum Problem.“
Der frühere Bundesliga-Trainer Eduard Geyer sieht die derzeitige Situation dagegen kritisch. „Fest steht, dass es keine Entwicklung im Team gibt. Und mir scheint, dass Flick nicht die unbedingte Respektsperson ist“, sagte Geyer im „Kicker“.
Eine Quelle: www.tagesspiegel.de