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Final Four im Mai in Berlin: Das Play-off-Rennen in der Euroleague wird zum großen Hauen und Stechen
Alba Berlin trudelt in der Euroleague dem Saisonende entgegen. Im Rest der Liga ist allerdings ein enger Kampf um die letzten Play-off-Plätze entbrannt. Mittendrin: Bayern München.
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Die Situation ist ein bisschen paradox. In gut zwei Monaten wird Berlin das Zentrum des kontinentalen Basketballs sein, die Euroleague trägt ihr Final Four vom 24. bis 26. Mai in der Multifunktionshalle in Friedrichshain aus. 14 Teams haben noch realistische Chancen auf die Play-offs – doch Alba Berlin sehnt das Ende dieser unglückseligen Saison herbei.
34 Spieltage im internationalen Wettbewerb können quälend lang werden, wenn man schon nach wenigen Wochen mehr oder weniger abgeschlagen im Tabellenkeller festhängt. Begeisterung ist bei Spielern und Fans schon seit Monaten nicht mehr zu spüren.
Damit ist Berlin allerdings eine Ausnahme, denn fünf Runden vor dem Ende der regulären Saison ist es in der Euroleague spannend wie selten zuvor. Während Titelverteidiger Real Madrid, der am Dienstag (20 Uhr, Magentasport) bei Alba zu Gast ist, die Hauptrunde als Erster abschließen wird, hat sich im Tabellenmittelfeld ein Hauen und Stechen entwickelt.
Sechs Teams kämpfen um die Play-off-Plätze vier, fünf und sechs. Beim zu dieser Saison neu eingeführten Play-in – einer Art Zwischenrunde der Ränge sieben bis zehn, um die letzten zwei Play-off-Teilnehmer zu ermitteln – streiten sich gleich fünf Mannschaften um einen Platz. Mittendrin: Bayern München.
Der deutsche Pokalsieger wurde in dieser Saison nach zwischenzeitlichen Schwächephasen bereits mehrfach abgeschrieben, scheint wie eine Katze jedoch sieben Leben zu haben. Gegen Mailand rettete Serge Ibaka die Münchner mit einem Dreier in letzter Sekunde in die Verlängerung, den Hexenkessel von Belgrad brachte Sylvain Francisco kurz vor Schluss zum Schweigen und gegen Villeurbanne war es Niels Giffey, der den Sieg mit einem späten Freiwurf perfekt machte.
Als Tabellenzwölfter weist Bayern die gleiche Bilanz auf wie Valencia und Partizan auf den Rängen davor. Armani Mailand mit den Weltmeistern Maodo Lo und Johannes Voigtmann sowie Anadolu Istanbul mit Justus Hollatz und Tibor Pleiß haben bereits eine Niederlage mehr kassiert, haben aber ebenfalls noch Chancen.
Das Momentum spricht für die Münchner, die drei der letzten vier Spiele gewinnen konnten. Nun wartet am Mittwoch (20.30 Uhr) bei Valencia ein richtungsweisendes Duell gegen einen direkten Konkurrenten. Es folgen drei Heimspiele, allerdings gegen die deutlich besser platzierten Teams FC Barcelona, Maccabi Tel Aviv und Olympiakos Piräus. „Wir dürfen nicht über das nächste Spiel gegen Valencia hinausdenken“, sagt Bayern-Trainer Pablo Laso. „In der Euroleague ist jedes Spiel extrem schwierig.“
Laso weiß, wovon er spricht. Der 56 Jahre alte Baske hat die Euroleague mit Real Madrid zweimal gewonnen und war neben dem langjährigen NBA-Star Ibaka der Königstransfer im vergangenen Sommer. Die Münchner verfügen in dieser Saison über den individuell besten und teuersten Kader, den je eine deutsche Basketball-Mannschaft zusammengestellt hat.
Maodo Lo (links) wechselte im vergangenen Sommer nach Mailand, erlebt dort mit Johannes Voigtmann aber eine schwierige Saison.
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Dass die Play-off-Hoffnungen dennoch an einem seidenen Faden hängen, sagt vor allem etwas aus über die extreme Ausgeglichenheit in der Euroleague. Im vergangenen Sommer haben sich viele Mannschaften deutlich verstärkt, die Gehälter steigen immer weiter, die Intensität ebenso.
Während Marketing-Claims oftmals wenig mit der Realität zu tun haben, trifft „Every game matters“ den Markenkern der Euroleague ziemlich genau. 45 Spiele sind es noch, bis die Hauptrunde am 12. April endet. Für Alba wird es wie eine Erlösung sein – für die zehn besten Teams geht der Spaß auf dem Weg zum Final Four in Berlin dann erst richtig los.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de