© dpa/Stefan Puchner Falscher Doktortitel: Angeklagter Immobilienmakler gesteht vor Berliner Gericht
Der Angeklagte soll mit einem falschen Doktortitel immer wieder Verträge und Urkunden unterschrieben haben. Das fiel auf, als er als Zeuge befragt wurde.
Mit einem falschen Doktortitel soll ein Berliner Immobilienmakler immer wieder Verträge und Urkunden unterschrieben haben. Vor dem Amtsgericht Tiergarten gab der wegen Betrugs vorbestrafte 42-Jährige den Vorwurf des Missbrauchs von Titeln in mehr als 90 Fällen zu. Er habe mit einem akademischen Grad möglicherweise sein Ansehen bei Freunden und Geschäftsleuten verbessern wollen, hieß es in einer von einem der Verteidiger am Montag verlesenen Erklärung. Den weiteren Vorwurf des Verstoßes gegen das Waffengesetz wies der Makler zurück. Er soll mehrere Schusswaffen besessen haben.
Der 42-Jährige soll sich mit dem Titel „Doctor rerum politicarum – für moralische Ethik in der Wertermittlung“ geschmückt haben. Im Oktober 2020 habe er mit einer gefälschten Promotionsurkunde die Ausstellung eines Reisepasses mit einem tatsächlich nicht rechtmäßig erlangten Doktortitel erreicht, so die Anklage. Etwa ein Jahr später sei der Titel auch in seinem Personalausweis aufgenommen worden. Er habe dafür bei Bezirksämtern in Berlin eine angebliche Urkunde von der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main vorgelegt.
Mit dem falschen Doktortitel soll der Angeklagte unter anderem Verträge, notarielle Urkunden und Vollmachten unterzeichnet haben. Die Ermittlungen wegen Urkundenfälschung und unbefugten Führens akademischer Grade kamen ins Rollen, nachdem er sich auch bei einer Zeugenbefragung durch Beamte des Landeskriminalamtes mit dem falschen Titel ausgewiesen hatte. Weil der Makler bei einigen ihrer Kollegen wegen früherer Betrugstaten bekannt war, seien sie über den angeblichen Doktor gestolpert, sagte eine Beamtin im Prozess. Der Prozess wird am 10. Juli fortgesetzt. (dpa)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de