Baufirma offenbar schon bestellt: Kann der Radweg an der Schönhauser Allee doch nicht mehr gestoppt werden?

© dpa/Jörg Carstensen Baufirma offenbar schon bestellt: Kann der Radweg an der Schönhauser Allee doch nicht mehr gestoppt werden?

Der kurzfristige Stopp der Radwegplanungen in Berlin schlägt eine neue Volte. Der Bau an der Schönhauser Allee könnte doch kommen – anders als von der Stadträtin angekündigt.

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Der Bau des Radwegs an der Schönhauser Allee könnte, anders als zunächst erklärt, doch nicht vom Planungsstopp betroffen sein, den die Senatsverkehrsverwaltung verhängt hat. Nach Tagesspiegel-Informationen wurde bereits eine Firma mit dem Umbau der Straße beauftragt.

In einem Schreiben an die Bezirke hatte die Senatsverkehrsverwaltung in dieser Woche erklärt, dass es in solchen Fällen keine Überprüfung der Radwegplanungen geben solle. Der Umbau der Straße samt einem breiten Radweg anstelle von mehr als hundert Parkplätzen könnte demnach möglicherweise trotz des aktuellen Moratoriums kommen. Zunächst hatte darüber die „Berliner Morgenpost“ berichtet.

Es wäre eine erneute Wende in der Diskussion um die Zukunft des Radwegs auf der Schönhauser Allee. Erst zu Beginn der Woche hatte Pankows Verkehrsstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) erklärt, dass die Strecke unter den zunächst elf bekannten Routen im Bezirk sei, die wegen der Anordnung der Senatsverkehrsverwaltung vorläufig gestoppt werden.

Bei Anders-Granitzki stieß das auf Zustimmung. „Das Projekt wurde lange vor meiner Amtszeit und in einer ganz anderen gesamtstädtischen Lage geplant“, sagte sie. Sie selbst halte den Radweg nicht für notwendig.

„Für den Radverkehr im Gebiet um die Schönhauser Allee gibt es aus meiner Sicht gute Alternativlösungen, zum Beispiel in den Nebenstraßen über die Kollwitzstraße, Senefelderstraße, Dunckerstraße rüber zur Neumannstraße“, erklärte die CDU-Stadträtin.

Ob der Radweg nun trotzdem gebaut wird, ist unklar. Für eine Stellungnahme war Anders-Granitzki am Freitag zunächst nicht zu erreichen.

Das für die Planung der Strecke zuständige Landesunternehmen Infravelo wollte sich auf Anfrage nicht äußern. „Die Prüfung und eventuelle Neubewertung von Radverkehrsmaßnahmen durch die Senatsmobilitätsverwaltung dauert noch an. Solange dieser Vorgang läuft, können wir uns zu aktuellen Vorhaben nicht äußern.“

Nach Tagesspiegel-Informationen soll allerdings der Auftrag an die Baufirma durch die Infravelo bereits ergangenen sein. Eine Rücknahme wäre demnach mit Kosten verbunden.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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