Abschlusskonzert im Roten Rathaus: Berliner Jugendliche räumen Preise bei „Jugend musiziert“ ab
© Peter Adamik Abschlusskonzert im Roten Rathaus: Berliner Jugendliche räumen Preise bei „Jugend musiziert“ ab
Mehr als 100 Berliner Jugendliche haben in diesem Jahr am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Zwickau teilgenommen. Zu Hause treten die Gewinner am Sonnabend auf.
Von
- Hanna Beisel
- Daniela Martens
Kontrabässe treten meist im Hintergrund auf, und zwar eher einzeln. Am Sonnabend, 24. Juni, sind gleich vier der großen Saiteninstrumente auf einmal im Roten Rathaus zu hören, mit einem Stück namens „Ta-Ta-Ta-Ta“. Auch vier Posaunen ertönen dort ab 17 Uhr beim „Bundespreisträgerkonzert“ von „Jugend musiziert“, mit einem Mix aus 400 Jahre alten Stücken und Gospel-Songs. Das Konzert ist der Abschluss des diesjährigen „Jugend musiziert“-Wettbewerbs, es war der 60.
Zwölf verschiedene Instrumente werden zu hören sein, mit einem Programm von Pop bis Klassik, gespielt werden sie von Musiker:innen zwischen elf und 21 Jahren. Beethovens „Sturmsonate“ wird zu hören sein, ebenso zeitgenössische Kompositionen für Drum-Set. Joe Chialo (CDU), Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt, wird ein Grußwort sprechen.
139 Berliner Jugendliche haben in diesem Jahr am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ im sächsischen Zwickau teilgenommen, mit den verschiedensten Instrumenten: von Akkordeon und Klavier über Gesang bis hin zu Streichern. „Die Jugendlichen überzeugten die Jurys mit herausragenden Leistungen, solistisch und im Ensemble“, heißt es von den Organisatoren.
15 erste Preise gingen an Berlin, 23 zweite, 20 dritte
In 63 Einzel- und Ensemblewertungen belegten junge Berliner Musiker:innen 15 erste Preise, 23 zweite Preise, 20 dritte Preise, sowie zahlreiche Sonderpreise wie den der Deutschen Stiftung Musikleben, der Carl Bechstein Stiftung, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Bärenreiter-Verlags sowie des Gesellschaftshauses Magdeburg.
1964 fand der erste „Jugend musiziert“-Wettbewerb statt. Damals wurde die Veranstaltung ins Leben gerufen, um junge Leute für das Orchester der Bundesregierung zu gewinnen. Schnell wurde allerdings die Möglichkeit erkannt, junge Talente durch den Wettbewerb zu fördern. In den letzten 60 Jahren habe sich viel getan, sagt Markus Wenz, Vorsitzender des Landesausschusses „Jugend musiziert“: „Mittlerweile gibt es vor allem in Berlin eine große Vielfalt an neuen Musikkategorien.“
Rund 20.000 Jugendliche starten jedes Jahr auf Regionalebene in den Wettbewerb. 2233 schafften es in diesem Jahr bis in den Bundeswettbewerb. Keine Frage: Bei „Jugend musiziert“ handelt es sich um eine zivilgesellschaftliche Bewegung, die von zahlreichen ehrenamtlichen Helfer:innen, unterstützenden Familien und engagierten Musikpädagog:innen mitgetragen wird.
Wir lernen neue musikalische Welten kennen.
Pianistin Anny Siting Yang, 15, die beim Bundespreisträgerkonzert auftritt
Eine große Bühne und eine große Chance
Die 15-jährige Berliner Pianistin Anny Siting Yang, die im Bundespreisträgerkonzert auftreten wird, sagt: „‚Jugend musiziert‘ ist eine unfassbar wertvolle Chance: Wir bekommen eine Bühne und ein großartiges Publikum, erfahren die Unterstützung professioneller Musiker:innen und lernen in Workshops neue musikalische Welten kennen.“ Der Wettbewerb soll auch der intensiven Auseinandersetzung mit Musik dienen und ein Forum des Austauschs und der Begegnung sein.
Oder wie es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Video-Botschaft zur Eröffnung des Bundeswettbewerbs in Zwickau formulierte: „Jugend musiziert fördert, inspiriert, vernetzt junge Musikerinnen und Musiker. Beim gemeinsamen Musizieren lernen sie, einander zuzuhören, aufeinander zu achten und sich gegenseitig zu unterstützen. Und genau das brauchen wir in unserer Demokratie.“
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de