20 Jahre italienische Botschaft: Eine jazzige Geburtstagsfeier im Berliner Tiergarten
© Doris Spiekermann-Klaas / Tagesspiegel/Doris Spiekermann-Klaas / Tagesspiegel 20 Jahre italienische Botschaft: Eine jazzige Geburtstagsfeier im Berliner Tiergarten
Nach einer wechselvollen Geschichte hat sich der rosa Palazzo zum kunstsinnigen gesellschaftlichen Treffpunkt entwickelt. Am Donnerstag wurde der 20. Geburtstag gefeiert.
Von
Mit jungen italienischen und deutschen Diplomaten feiert Italiens Botschafter Armando Varricchio den 20. Geburtstag des rosa Palazzo im Tiergarten. Für den diplomatischen Nachwuchs ist der Abend eine Art Bergfest im Rahmen eines dreitägigen Berlin-Programms mit anspruchsvollen Diskussionsrunden unter anderem zur Zukunft der deutsch-italienischen Beziehungen.
Im Festsaal mit dem Muranoleuchter aus dem 19. Jahrhundert lässt der Botschafter die Geschichte der diplomatischen Vertretung in Berlin Revue passieren. Der Bau begann 1938, mit dem Ziel, die schönste Botschaft der Welt zu schaffen. In einem Teil des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Gebäudes war lange das italienische Generalkonsulat untergebracht. Im Zuge des Regierungsumzugs wurde der Palazzo zwischen 1999 und 2003 aufwändig restauriert.
© Dario J Laganà
Nicht einschüchternd, sondern einladend
Der damalige, inzwischen verstorbene Bundespräsident Johannes Rau und Italiens früherer Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi waren mit ihren Gemahlinnen dabei, als die Botschaft nach aufwändigen Renovierungsarbeiten im Juni 2003 feierlich wiedereröffnet wurde. Der Bundespräsident sprach damals von einem Haus, das nicht einschüchtere, sondern einlade. Christina Rau ist 20 Jahre danach Ehrengast bei der Geburtstagsfeier.
Italien als Jazz-Heimat
Nach dem Rückblick auf die wechselvolle Geschichte bringt das „Olivia Trummer Trio“ unter dem Titel „Dialogue’s Delight: a new start“ den Abend mit einem Jazzkonzert in Schwung. Das passt. Die gebürtige Stuttgarterin hat nach Jahren in New York und Berlin in der italienischen Jazz-Szene ihre künstlerische Heimat gefunden und moderiert auch ausschließlich in der Sprache ihres Herzens. Mit im Spiel sind Rosario Bonaccorso und Nicola Angelucci.
Der letzte Titel „Road To Peace“, den die Bandleaderin verbindet mit dem Wunsch, als Musiker ganz individuell etwas gegen die aktuelle Unruhe in der Welt tun zu können, wirkt fast so, als wolle sie den Nachwuchsdiplomaten musikalische Hausaufgaben mit auf den Weg geben.
Anschließend werden wie vor 20 Jahren die schönen Räume inspiziert, die sich im Laufe der Jahre zu einem kunstsinnigen gesellschaftlichen Treffpunkt entwickelt haben, auch weil die Schatzkammern italienischer Museen zur Ausstattung kräftig beigetragen haben.
Zur Startseite
- Mitte
Eine Quelle: www.tagesspiegel.de