„Völlig absurde Geschichte erzählt“: Scholz kritisiert Putin-Interview als „höhnisch“

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„Völlig absurde Geschichte erzählt“: Scholz kritisiert Putin-Interview als „höhnisch“

© dpa/Michael Kappeler

„Völlig absurde Geschichte erzählt“: Scholz kritisiert Putin-Interview als „höhnisch“

Bundeskanzler Scholz sagt deutlich, was er von dem Interview des rechten US-Talkmasters mit Putin hält. Im Kongress drängt Scholz auf rasche Ukraine-Hilfen der USA.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das Interview des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einem rechtsgerichteten US-Talkmaster scharf kritisiert.

Scholz sagte am Freitag bei einem Besuch in der US-Hauptstadt Washington, es handele sich um ein Interview, „das ehrlicherweise nur verhöhnt, was an realen Taten von Russland in der Ukraine gemacht worden ist und eine völlig absurde Geschichte erzählt über die Ursache für diesen Krieg“.

Scholz betonte: „Es gibt eine ganz klare Ursache.“ Das sei der Wille des Kremlchefs, sich einen Teil der Ukraine einzuverleiben. „Und alle Geschichten, die dazu erzählt werden, ändern nichts daran, dass genau das der Zweck seiner imperialistischen Bestrebungen ist.“

Putin hatte sich erstmals seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp zwei Jahren ausführlich von einem US-Interviewer befragen lassen. Das 127 Minuten lange Gespräch mit dem rechten Talkmaster Tucker Carlson wurde bereits am Dienstag aufgezeichnet und in der deutschen Nacht zu Freitag veröffentlicht.

Der für die Verbreitung von Falschmeldungen und Verschwörungstheorien bei seinem früheren Arbeitgeber Fox News bekannte Fernsehmann Carlson stellte Putins langatmige Ausführungen nicht infrage. Kritiker hatten dies schon im Vorhinein des Gesprächs als Grund ausgemacht, warum der Kremlchef dem Amerikaner ein Interview gewährt haben dürfte.

„Völlig absurde Geschichte erzählt“: Scholz kritisiert Putin-Interview als „höhnisch“

undeskanzler Olaf Scholz (SPD) steigt aus einem Airbus der Flugbereitschaft der Luftwaffe nach der Ankunft in den USA.

© dpa/Michael Kappeler

Am Ende sprach Carlson den Präsidenten direkt auf den in russischer Untersuchungshaft sitzenden US-Journalisten Evan Gershkovich an und fragte, ob es Chancen auf dessen Freilassung gebe. Putin gab sich gesprächsbereit und deutete die Möglichkeit eines Gefangenenaustauschs an.

„Es macht keinen Sinn, ihn in Russland im Gefängnis zu halten“, sagte der Kremlchef. Die USA sollten vielmehr darüber nachdenken, wie sie zu einer Lösung beitragen könnten. Weitere Äußerungen Putins ließen sich so interpretieren, dass eine Freipressung des im Dezember 2021 verurteilten Tiergarten-Mörders Vadim K. gemeint sein könnte. Dieser verbüßt eine lebenslange Haftstrafe.

Scholz wurde in Washington gefragt, ob ein solcher Austausch für ihn denkbar wäre. Der Kanzler hielt sich dazu jedoch bedeckt und sagte, solche „delikaten Fragen“ müssten vertraulich behandelt werden und nicht vor der Presse.

Scholz dringt auf Zusage der Ukraine-Hilfen im US-Kongress

Bundeskanzler Olaf Scholz dringt auch auf die rasche Billigung milliardenschwerer US-Militärhilfen für die Ukraine im US-Kongress. Es sei ein „Zeichen der Zuversicht“, dass der US-Senat jetzt den Weg für eine weitere Abstimmung frei gemacht hat, sagte Scholz am Freitag in Washington.

„Ich will nicht spekulieren, wie lange es denn noch dauert und ob es noch ein paar weitere Anläufe braucht“, fügte der SPD-Politiker hinzu. „Aber es wäre schon gut, wenn das jetzt sehr bald erfolgte.“ Es gehe um eine gemeinsame transatlantische Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Diesem müsse man klar machen, dass er nicht damit rechnen kann, dass die Unterstützung für die Ukraine nachlassen wird.

Erneut warnte der Kanzler vor gravierenden Folgen, sollten die USA bei der Unterstützung der Ukraine ausscheren. „Europa kann einen großen Beitrag leisten, Deutschland leistet definitiv einen großen Beitrag, aber ohne den Beitrag der Vereinigten Staaten von Amerika wäre die Situation für die Ukraine sehr, sehr schwierig.“ Er habe aber nach den Gesprächen mit US-Senatoren am Vorabend den Eindruck, dass diejenigen, die sich um Außen- und Sicherheitspolitik im US-Kongress kümmerten, um die Bedeutung des Themas wüssten.

Scholz war zu einem Kurzbesuch in die US-Hauptstadt gereist. Er wollte dort am Freitagnachmittag den amerikanischen Präsidenten Joe Biden treffen. (dpa, Reuters)

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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