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Winterneuzugang tut sich noch schwer: Chris Bedia bleibt Unions Phantom
Mittelstürmer Chris Bedia kommt beim 1. FC Union Berlin bisher erst auf 27 Spielminuten. Die Anpassung an die Bundesliga fällt dem Ivorer nach dem Wechsel aus der Schweiz noch schwer.
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Vor einem Monat waren sie beim 1. FC Union Berlin sehr zuversichtlich. Nicht wegen der Ergebnisse, denn zu diesem Zeitpunkt steckte die Mannschaft noch ganz tief im Abstiegskampf, doch wegen eines Neuzugangs. Chris Bedia wechselte am 18. Januar von Servette Genf nach Köpenick und kam im Auswärtsspiel bei Bayern München wenige Tage später zu seinem ersten Kurzeinsatz.
Chefcoach Nenad Bjelica bescheinigte dem 27 Jahre alten Ivorer gute Ansätze im Training und lobte dessen Fitness. „In der Schweiz hätte die Meisterschaft am Wochenende begonnen, er war im Trainingslager in der Türkei und ist körperlich in einem guten Zustand“, sagte Bjelica. Als dann Kevin Behrens den Klub überraschend in Richtung VfL Wolfsburg verließ und so ein Vakuum in der Sturmspitze hinterließ, schien Bedias großer Moment näher zu rücken.
Doch einen Monat später ist der Angreifer immer noch ein Phantom bei Union. Bisher kommt Bedia erst auf zwei Einwechslungen, sieben Ballkontakte und keine Abschlusssituation. Anzulasten ist ihm das bei nur 27 Minuten Spielzeit nicht, doch es passt zum unauffälligen Gesamteindruck.
Die letzten drei Spiele verfolgte der 1,90 Meter große Mittelstürmer jeweils 90 Minuten von der Bank. Gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende hatte Bjelica den Ivorer eigentlich als Joker fest eingeplant, doch dann veränderte sich die Statik der Begegnung nach dem Platzverweis gegen Kevin Volland. Mit Yorbe Vertessen und Brenden Aaronson setzte der Trainer auf konterstarke Spieler – und eine Kombination der beiden brachte Union den Sieg.
Brenden Aaronson (links) und Yorbe Vertessen kombinierten sich gegen Hoffenheim zum Siegtreffer.
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Dieser Umstand verbessert Bedias Aussichten für das Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag (15.30 Uhr, Sky) im Stadion An der Alten Försterei sicher nicht, auch wenn mit Volland der Sturmpartner des aktuell gesetzten Benedict Hollerbach gesperrt fehlt. „Brenden und Yorbe haben der Mannschaft geholfen zu siegen und verdienen eine Chance“, sagte Bjelica, fügte jedoch hinzu: „Ich kann kaum Fehler machen, weil die Jungs, wenn sie ihre Chance bekommen, Leistung bringen.“
Bedias Leistungen lassen sich momentan nur im Training beurteilen und offenbar tut sich der Stürmer von der Elfenbeinküste mit der Anpassung an die neue Umgebung schwerer als erhofft. Die Sprache ist eine Schwierigkeit, allerdings gibt es bei Union einige frankofone Spieler. Das größere Problem ist das höhere fußballerische Niveau. „Bei Bedia war uns schon klar, dass er noch Zeit braucht. Er kommt aus der Schweiz und nicht aus der Bundesliga, sonst hätte er auch nicht 1,5 Millionen Euro gekostet“, warb Manager Oliver Ruhnert vergangene Woche in einer Medienrunde um Geduld.
Für Servette Genf erzielte Bedia in der Hinrunde wettbewerbsübergreifend 16 Treffer, die Torschützenliste der Schweizer Super League führt er auch sechs Spieltage nach seinem Transfer noch an. Vergleiche mit Jordan Siebatcheu Pefok sind da fast zwangsläufig.
Der US-Amerikaner kam vor anderthalb Jahren als Torschützenkönig von Young Boys Bern zu Union und schlug mit sechs Scorerpunkten in seinen ersten sieben Pflichtspielen sofort ein. Allerdings hatte er eine ganze Sommervorbereitung, um sich an das neue Umfeld und die Mannschaft zu gewöhnen. Nach gutem Start verlor Jordan im Herbst Form sowie Stammplatz und wurde zu Beginn der aktuellen Saison an Borussia Mönchengladbach verliehen.
Bedia hatte keine Vorbereitung und muss sich im laufenden Betrieb akklimatisieren – Bjelica bescheinigte ihm bei diesem Prozess in der Pressekonferenz am Donnerstag zumindest Fortschritte. „Er tut sich noch etwas schwer beim Einleben und Adaptieren an den zweikampfbetonteren Fußball und das höhere Tempo“, sagte der Trainer. Es werde aber von Training zu Training besser und Bedia werde in Zukunft sicher seine Chancen bekommen. „Für Samstag ist er eine Option.“
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de