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Hunderttausende in Deutschland haben einen Vater, der nicht der leibliche ist – und erfahren spät oder nie davon. Doch das Leben mit der Lüge geht an niemandem spurlos vorbei.
Von Andreas Austilat
Wenn Caroline heute auf die 36 Jahre ihres bisherigen Lebens zurückschaut, sind da vor allem Zweifel. Zum Beispiel, ob sie und ihre Schwester gleichbehandelt wurden. Da ist die Sache mit der Konfirmation. „Meine Schwester wurde konfirmiert“, doch als sie selbst, nur ein Jahr jünger, dran war, „hat das keinen mehr interessiert.“ Das hätte Fragen aufwerfen können. Caroline scheute davor zurück, sie zu äußern.
Nur einmal sagte sie etwas, in der Schule, da war sie schon 18. „Wir hatten unsere Blutgruppe bestimmt“, erinnert sie sich. Caroline hatte AB. Kann nicht sein, habe ihr die Lehrerin versichert, nicht, wenn beide Elternteile A hätten. Also fragte Caroline ihre Mutter: „Ist der Papa mein Papa?“ Statt einer Antwort bekam sie eine Ohrfeige – und nahm das hin. „Nachträglich gesehen war ich die, die es ihrer Mama immer recht machen wollte.“
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de