© picture alliance / empics/Owen Humphreys Vandalismus am Hadrianswall: Berühmter Robin-Hood-Baum illegal gefällt
Ein schöner alter Baum am Hadrianswall in Nordengland ist gefällt worden. Der Baum ist durch einen Film berühmt geworden und war bei Besuchern beliebt.
Ein berühmter Baum am Hadrianswall in Nordengland, der durch den Hollywood-Film „Robin Hood – König der Diebe“ mit Kevin Costner bekannt wurde, ist illegal gefällt worden.
Die Polizei nahm am Donnerstag einen 16-Jährigen unter Tatverdacht fest. Angaben zum möglichen Motiv machte sie zunächst nicht.
Dieses Foto zeigt, wie sich der Hadrianswall über die Hügel schlängelt. In der Mitte liegt der gefällte Baum. © picture alliance / empics/Owen Humphreys
Die Naturschutzorganisation National Trust, die den Nationalpark Northumberland verwaltet, sprach von Vandalismus. „Wir wissen, wie beliebt dieser ikonische Baum in der Region, national und bei allen Besuchern war. Wir ermitteln gemeinsam mit unseren Partnern, was passiert ist und was getan werden kann“, betonte National Trust.
Der Baum stand in einer Senke, dem Sycamore Gap. © picture alliance / Mary Evans Picture Library
Auf Bildern war zu sehen, dass der mächtige Berg-Ahorn (auf Englisch Sycamore Tree) mit einem sauberen Schnitt kurz über dem Boden abgetrennt worden war.
Der Baum stand in einer Senke – der sogenannten Sycamore Gap – und war ein beliebtes Fotomotiv. Nun lag der Stamm über den Hadrianswall gestreckt.
Die Mauer war von den Römern im zweiten Jahrhundert nach Christus gebaut worden, zum Schutz vor Angriffen aus dem Norden sowie zur Kontrolle von Handelswegen.
Überreste ziehen sich durch die hügelige Landschaft nahe der englisch-schottischen Grenze und gelten als beliebtes Wanderziel.
Der Berg-Ahorn war auch als Robin-Hood-Baum bekannt. In einer Szene aus dem bekannten Film von 1991 verteidigt Robin Hood (Costner) einen Jugendlichen, der sich vor Häschern in den Baum geflüchtet hatte.
Selbst, wenn die Polizei den Schuldigen schnappt – der Baum ist für immer verloren
Guy Oppermann, örtlicher Parlamentsabgeordneter
Der örtliche Parlamentsabgeordnete Guy Opperman bezeichnete den Baum als Symbol von Nordostengland. Es handele sich ohne Frage um einen kriminellen Akt. „Selbst, wenn die Polizei den Schuldigen schnappt – der Baum ist für immer verloren“, sagte der konservative Politiker.
Wanderer spüren altrömische Fundamente unter den Füßen
Der Baum stand an einem besonders schönen Abschnitt des Hadrianwalls. Wanderer können dort direkt neben der alten römischen Mauer entlangwandern und haben eine fantastische Aussicht.
Wer dort über den Rasen läuft, spürt unter den Füßen, dass dicht unter der Grasnarbe noch alte Steinfundamente liegen. Würde man an einer solchen Stelle anfangen zu graben, würde man Reste alter Gemäuer finden.
Überall in der Gegend finden Ausgrabungen statt, die man zum Teil als Besucher beobachten kann.
In der Nähe des Baums befindet sich ein altes Cottage neben dem Hadrianswall, das von der Natur- und Denkmalschutzorganisation National Trust verwaltet wird und das Besucher für den Urlaub mieten können. (dpa/os)
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de