Selbsttötung zwischen zwei Prozesstagen: Ehemaliger Boeing-Manager und Whistleblower tot aufgefunden

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Selbsttötung zwischen zwei Prozesstagen: Ehemaliger Boeing-Manager und Whistleblower tot aufgefunden

John Barnett arbeitete jahrzehntelang als Qualitätsmanager bei Boeing. Zuletzt kritisierte er den US-Konzern scharf in der Öffentlichkeit. Nun hat er sich Angaben der Polizei das Leben genommen.

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John Barnett, langjähriger Qualitätsmanager bei Boeing, wurde tot aufgefunden. Immer wieder hat Barnett seinen ehemaligen Arbeitgeber, dessen Maschinen zuletzt mit zahlreichen Pannen zu kämpfen hatten, wegen Produktionsproblemen öffentlich kritisiert. Das berichtet der Spiegel.

Der 62-Jährige soll sich selbst getötet haben. Das bestätigte der BBC zufolge das Charleston County Coroner’s Office in South Carolina. Die Polizei ermittle.

Der Anwalt von Barnett, Brian Knowles, sprach davon, dass sich sein Mandant inmitten einer Befragung in einem Whistleblower-Prozess in Charleston befand, der in Zusammenhang mit der Produktion des Boeing 787 Dreamliners steht. Hotelpersonal habe seinen Leichnam gefunden, nachdem er nicht zu einem Gerichtstermin erschien.

Nachdem Anfang Januar eine Platte während des Flugs aus einer Boeing 737 Max 9 brach, ging Barnett mit seiner Kritik an der Produktion des Konzerns an die Öffentlichkeit: „Sie fingen an, die Verfahren zu umgehen, schlampten bei der Kontrolle der Flugzeugkonfiguration und nicht konformer Teile – sie wollten einfach nur die Flugzeuge vor die Tür stellen und die Kasse klingeln lassen.“

Boeing kämpft seit längerer Zeit mit Sicherheits- und Qualitätsproblemen – Besserung ist nicht absehbar. Das Unternehmen ist einem Bericht zufolge bei Sicherheitsprüfungen der US-Luftfahrtbehörde bei mehr als einem Drittel der Tests durchgefallen. In der Produktion seien 33 von 89 Tests nicht bestanden worden.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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