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Pokalschreck Saarbrücken: Glück allein schießt keine späten Tore
Der Drittligist schafft das nächste Wunder im DFB-Pokal und hat jetzt das Finale im Blick. Nur mit Dusel hat Saarbrücker Erfolg aber nicht zu tun.
Von Jörg Leopold
Es war der perfekte Angriff zum Schluss. Die Saarbrücker Außenseiter konterten sich in der Nachspielzeit herrlich vor das Gladbacher Tor. Tempo, Passgenauigkeit und ein technisch sauberer Abschluss – und schon war das Pokalwunder geschafft. Der Rest war Party im Ludwigspark.
Der Pokalschreck der Saison 2023/24 hat am Dienstagabend wieder zugeschlagen. Nach Siegen gegen den Zweitligisten Karlsruher SC, den FC Bayern und Eintracht Frankfurt erwischte es diesmal Borussia Mönchengladbach. Der 1. FC Saarbrücken steht damit im Halbfinale und dürfte im Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern ebenfalls seine Chancen haben.
Vermutlich wird sich der Drittligist dann wieder Dauerregen wünschen. Dass Lauterns Vereinslegende Fritz Walter einst bei diesem Wetter am liebsten spielte, würde dem Ganzen noch einen zusätzlichen Twist verleihen.
Wieder ein Siegtor in der Nachspielzeit
Abgesehen vom aufgeweichten Rasen erinnerte auch noch so manches andere an die vorherigen Saarbrücker Pokalspiele in dieser Saison. Schon gegen Karlsruhe und die Bayern fiel das Siegtor zum 2:1 jeweils in der Nachspielzeit, so dass die Fans diesmal beinahe schon darauf zu warten schienen.
Nun wollen die Saarländer es auch nach Berlin ins Finale schaffen und es wäre inzwischen gar nicht mehr eine so große Sensation. Vielleicht ist das die größte Leistung der Mannschaft von Trainer Rüdiger Ziehl.
Auch wenn die Siegtore oft spät fielen, so hat es der Tabellenneunte der Dritten Liga gegen die Favoriten in allen Runden geschafft, sich in der regulären Spielzeit durchzusetzen. Natürlich gehört immer Glück dazu, aber Saarbrücken hat sich eben nicht nur allein darauf verlassen.
Den siegbringenden Konter zum 2:1 gegen die Gladbacher hätte kein Team der Welt besser spielen können. Der Lohn ist nun die Chance auf das vielleicht größte Spiel der Vereinsgeschichte und die Aussicht auf einen dank Drainage besser bespielbaren Rasen. Wobei der eine oder andere in Saarbrücken bei diesem Gedanken auch ein bisschen Wehmut verspüren wird.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de