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Nominierung des DFB-Kaders : Welche Spieler muss Nagelsmann mitnehmen?
Am Donnerstag nominiert Julian Nagelsmann seinen Kader für die erste und letzte Länderspiel-Phase vor der Heim-Europameisterschaft. Wen muss der Bundestrainer unbedingt mitnehmen, worauf sollte er achten? Das empfehlen unsere Experten.
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Am Samstag, 23. März, tritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft beim Vizeweltmeister Frankreich an, am darauffolgenden Dienstag geht es gegen die Niederlande. Es ist die letzte Testspiel-Pause vor der Heim-Europameisterschaft im Sommer. Wen sollte Bundestrainer Julian Nagelsmann unbedingt nominieren, damit das Turnier im Sommer erfolgreicher verläuft als die drei Turniere zuvor. Das empfehlen unsere Experten, alle Beiträge der Serie „3 auf 1“ finden Sie hier.
Noch etwas Schnelligkeit
Im Oktober erhielt Maximilian Beier bereits einen Anruf von Julian Nagelsmann. Der Bundestrainer rief zwar nicht an, um ihn für die Nationalmannschaft zu nominieren, sagte dem Stürmer der TSG Hoffenheim aber, dass er ihn auf dem Zettel habe und er weiter seine Leistung bringen soll.
Unsere U-17-Junioren funktionierten bei der WM als Team am besten. So muss es sein.
Manfred Schwabl, ehemaliger Fußballprofi und Präsident der SpVgg Unterhaching
Seitdem ist etwas Zeit vergangen und die Nationalmannschafts-Diskussionen um den 21-Jährigen haben weiter zugenommen. Kein Wunder, schließlich erzielte Beier in den letzten drei Bundesliga-Spielen zwei Doppelpacks. In der gesamten Saison steht er bei zwölf Toren und sechs Vorlagen in 24 Spielen. Damit bewegt er sich auf einem Niveau mit Niclas Füllkrug und Deniz Undav.
Beier würde ein zusätzliches Element in den deutschen Sturm bringen, welches sowohl Undav als auch Füllkrug nicht zuallererst auszeichnet: Schnelligkeit. Der gebürtige Brandenburger besticht in dieser Saison mit seiner hohen Geschwindigkeit, hat zudem eine gute Technik und eine herausragende Abschlussstärke. Der Hoffenheimer braucht nur wenige Chancen, um Tore zu machen. Beier hat das gemacht, was Nagelsmann von ihm gefordert hat: Er hat Leistung gebracht. Jetzt ist der Bundestrainer dran.
Auf das Herz kommt es an
Es ist egal, ob Bundestrainer Julian Nagelsmann auf die erfahrenen Profis setzt oder doch mehr Talenten eine Chance gibt. Entscheidend wird am Ende der richtige Charakter sein. Das Wichtigste ist, dass Nagelsmann jene Spieler mitnimmt, die mit dem Herzen auf dem Platz stehen und als Mannschaft harmonieren.
Wenn er das berücksichtigt, kann er gar nicht so viele Fehler bei der Nominierung machen, denn gut kicken können auf diesem Niveau doch alle. Bei einem großen Turnier wie der Europameisterschaft im Sommer gibt es immer mal eine Phase, in der es nicht so gut läuft. Dann müssen die Probleme im Kollektiv gelöst werden, mit Willen und Kampfgeist.
Unsere U17-Junioren hatten bei der WM am Ende des vergangenen Jahres verglichen mit Spanien oder Final-Gegner Frankreich sicher nicht die besten Einzelspieler, aber sie funktionierten als Team am besten, hatten einen überragenden Mannschaftsgeist. Da kämpfte der eine für den anderen, selbst zu glänzen war im Kampf um den Titel nicht wichtig. Und so muss es sein.
Frankreich statt Elversberg
Als der VfB Stuttgart am Montag sein Testspiel gegen den Zweitligisten Elversberg absagte, war das für einige Fans der Beweis: Dem Verein gehen in der Länderspielpause die Spieler aus, weil Bundestrainer Julian Nagelsmann am Donnerstag so viele Stuttgarter für die Nationalmannschaft nominieren wird. Wenig später drangen auch die Namen der sehr wahrscheinlich Nominierten durch: Deniz Undav, Waldemar Anton, Chris Führich und Maximilian Mittelstädt.
Der Bundestrainer täte tatsächlich gut daran, auf einen VfB-Block zu setzen. Der Klub ist neben Leverkusen DIE Überraschung der aktuellen Saison. Die Spieler kommen formstark und mit gewaltigem Selbstbewusstsein. Undav empfiehlt sich als treffsicherster deutscher Stürmer der Bundesliga (14 Tore), zudem bringt er auf und neben dem Spielfeld eine Unbekümmertheit mit, die dem DFB-Team zuletzt gefehlt hat.
Anton überzeugt schon länger als Fels in der Innenverteidigung und Führichs Tempodribblings kennt der Bundestrainer bereits. Doch auch Mittelstädt kann helfen – auch wenn das Fans seines alten Klubs Hertha BSC womöglich fast nicht glauben können: Der Verteidiger könnte auch im DFB-Team mit Führich ein eingespieltes torgefährliches Duo auf der linken Seite bilden. Für alle vier heißt es völlig zu Recht: Frankreich statt Elversberg.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de