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Dicke Teppiche sind der Inbegriff afghanischer Gastfreundschaft, sie laden zum stundenlangen Verweilen ein. Was finden Deutsche nur an kalten Kunststoffböden?
Eine Kolumne von
Ich bin auf Wohnungssuche – in Berlin. Seit fünf Monaten lebe ich diesen Fiebertraum: Besichtigungstermine mit 50 anderen Hoffenden, 8.000-Euro-Abstandsforderungen für fünf Jahre alte Ikea-Möbel, immer teurere Premium-Accounts bei Immobilienportalen. Ich lenke mich von dem Gedanken ab, bei Freundinnen auf der Couch schlafen zu müssen, indem ich in der Zukunft schwelge.
Denn wenn ich erst einmal eine Wohnung gefunden habe – irgendwann ist das schließlich immer der Fall, auch in Berlin, oder? –, dann trinke ich mein Wasser aus einer salbeigrünen Fischkaraffe. Esse von hellblauen Tellern mit dickem dunkelblauem Rand, während ich mich auf dem Balkon bräune. Und laufe barfuß über wunderschöne, wunderweiche Teppiche.
Farangies Ghafoor kam 1998 als Kind afghanischer Eltern in Göttingen zur Welt. Später studierte sie Immunbiologie in Bonn und Stockholm. Heute lebt sie in Berlin. In dieser Kolumne wundert sie sich alle vier Wochen über die seltsamen Deutschen.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de