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Unser Autor ist schwul und weltoffen. Sein 18-jähriger Sohn äußert immer wieder homophobe Sprüche, AfD-Sympathien, er lobt Trump und hat auch andere rechte Ideen. Ist das eine Rebellion gegen seine queere Familie?
Eine Kolumne von Tom Degendorf
Aus der frühen Lektüre von Michael Endes „Unendlicher Geschichte“ ist mir vor allem eines in Erinnerung geblieben: das berühmte Nichts, das langsam droht, ganz Phantásien aufzufressen. Ein bisschen so fühlt es sich an, wenn ich mit meinem Sohn zusammen bin. Obwohl er schon 18 ist, scheint da eine riesige Leere in ihm zu herrschen, auch eine gewisse Trauer. Was macht ihn glücklich, was berührt ihn? Womit beschäftigt er sich gerne, außer vor dem Rechner zu hocken und zu gamen? Was interessiert ihn, was will er vielleicht mal beruflich machen? Ich weiß es nicht. Im Moment gibt es da, nun ja, buchstäblich nichts, woran sich anknüpfen ließe. Er redet nicht viel – und wenn doch, dann sind immer mal wieder rechte Sprüche dabei. Auch das noch.
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de