© imago images/Thomas Eisenhuth
Grau, soziale Brennpunkte, Armut: Der Ruf von Plattenbauten ist schlecht. Doch nun werden sie wiederentdeckt, sogar Olaf Scholz fordert neue Viertel. Lassen sich so Wohn- und Klimakrise gleichermaßen lösen?
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Braun gestrichene Fassaden, dazwischen immer wieder Bäume. An einer Ecke auf zwei Parkbänken sitzen an diesem Vormittag vier ältere Herren, zwei rauchen. Die meisten Wohnblöcke in Leipzig-Paunsdorf sind erst gegen Ende der DDR fertiggestellt worden – in der WBS 70. Das ist die Abkürzung für die Wohnungsbauserie 70, die Hauptserie im Wohnungsbau Ost. Vulgo: Platte.
Plattenbauviertel wie Leipzig-Paunsdorf hatten lange einen schlechten Ruf. In Ost wie West galten und gelten sie als soziale Brennpunkte. Doch nun erlebt das Konzept wegen der Wohnungsnot in Großstädten und einer seit 2015 gewachsenen Bevölkerung ein Comeback. „Wir brauchen wahrscheinlich 20 neue Stadtteile in den meistgefragten Städten und Regionen – so wie in den 70er Jahren“, sagte Kanzler Olaf Scholz am Sonntagabend bei einer Veranstaltung der „Heilbronner Stimme“.
Der SPD-Politiker sieht weniger die gestiegenen Zinsen und Kosten, sondern fehlendes Bauland als das entscheidende Problem der Baubranche. Das Bauen auf der sogenannten grünen Wiese habe man in den vergangenen Jahren nicht gewollt. Es sei aber notwendig. Ein konkretes Programm hat Scholz nicht vorgestellt. Aber seine Worte sind ein Signal. Trotz der Debatten über Flächenverbrauch soll es wieder mehr Neubauviertel geben – errichtet mit vorgefertigten Teilen aus der Fabrik.
Moderne Platte. Gebäude der Genossenschaft „Kontakt“ in Leipzig-Paunsdorf.
© Luca-Lang Paunsdorf
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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de