Berechenbare Menschen: Hunde erkennen unsere Absichten

© picture alliance / dpa/Daniel Karmann Berechenbare Menschen: Hunde erkennen unsere Absichten

Ist der beste Freund des Menschen auch ein Gedankenleser? Laut einer Studie können Hunde zumindest erkennen, ob man ihnen aus Absicht oder Tollpatschigkeit ein Leckerli vorenthält.

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Laut einer Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien können Hunde Absichten des Menschen erkennen. Das Forscherteam rekrutierte 48 Hunde unterschiedlicher Rassen, denen jeweils von einer ihnen unbekannten Person ein Stück Wurst angeboten wurde.

Das Heimtückische an dem Versuchsaufbau war jedoch: Der Mensch saß in einer vergitterten Box, hinter einer durchsichtigen Scheibe mit einem golfballgroßem Loch, durch die er den Hunden das Leckerli hätte reichen können. Doch einmal zog er es kurzerhand wieder zurück, und ein anderes Mal tat er so, als würde es ihm unbeabsichtigt wieder aus der Hand zurück in die Box fallen. Die Hundereaktionen auf diese vermeintlich böswilligen oder tollpatschigen Aktionen wurden mit mehreren Kameras aufgezeichnet.

Das Ergebnis: Wurden die Hunde hereingelegt, verblieben sie nur 78 Prozent der Versuchszeit in der Nähe der Box. Fiel jedoch das Leckerli scheinbar unabsichtlich aus der Hand, verharrten sie elf Prozentpunkte länger dort. Und ihr Schwanz wedelte dabei vorzugsweise auf der rechten Seite ihres Körpers, was die Verhaltensforschung mit positiven Emotionen in Verbindung bringt. Dies spreche dafür, erläutert Studienleiter Ludwig Gruber, „dass die Hunde den Menschen für redlich hielten“.

Das ist zwar noch nicht unbedingt Gedankenlesen. Aber offenbar haben die Vierbeiner ein gewisses Gespür für die moralische Integrität des Zweibeiners. Sie zeigen damit ähnliche Fähigkeiten wie Kleinkinder und Menschenaffen. Und das könne, betont Gruber, durchaus an ihren ähnlichen kognitiven Möglichkeiten liegen.

Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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