American Football : Ist der Hype in Deutschland nachhaltig?

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American Football : Ist der Hype in Deutschland nachhaltig?

© IMAGO/USA TODAY Network/IMAGO/Kyle Terada/Bearbeitung Tagesspiegel

American Football : Ist der Hype in Deutschland nachhaltig?

Der Super Bowl zieht in Deutschland ein Millionenpublikum vor die Bildschirme. Klubs aus Deutschland profitieren davon aber kaum. Oder etwa doch? Drei Fachleute geben Antwort.

Am Sonntag steigt der Super Bowl, das große Endspiel der National Football-League (NFL). Auch in Deutschland werden dann viele Menschen einschalten, denn American Football erfreut sich hierzulande stetig wachsender Beliebtheit. Aber es gibt Zweifel daran, ob sich der Erfolg des US-Produkts auch auf die Basis niederschlägt.

Wir haben drei Experten gefragt: Ist der Hype von American Football in Deutschland nachhaltig? Alle Folgen unserer Serie „3 auf 1“ finden Sie hier.

Es braucht ein funktionierendes Jugendprogramm

Gegenfrage: Kann in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch etwas genügend Reichweite erlangen, wenn es nicht mit einem entsprechenden „Hype“ verbunden ist?

American Football hat in den vergangenen Jahren in Deutschland einen Aufschwung erfahren, der, durch geschicktes Marketing gestützt, den Sport für die Breite der Gesellschaft zugänglicher gemacht hat. Die Weichen für eine dauerhafte Etablierung sind gestellt, nicht nur durch attraktive Sendezeiten und massentaugliche Formate, sondern auch dadurch, dass Flag-Football, die körperlose Variante des American Football, 2028 olympisch wird.

Wenngleich Tackle, wo mit Körpereinsatz gespielt wird, und Flag verschiedene Abteilungen sind, trägt das durchaus dazu bei, dass der Sport mehr Aufmerksamkeit erfährt. Eine umfassende Nachhaltigkeit kann in meinen Augen jedoch nur realisiert werden, wenn der Sport als solcher national auch fernab der Sendezeiten und kommerziellen Attraktionen gefördert wird, zum Beispiel durch ein funktionierendes Jugendprogramm.

Für die Nachhaltigkeit muss Geld in die Hand genommen werden


Der NFL-Hype in Deutschland ist schon nachhaltig. Wobei das alles auch gar nicht so neu ist mit American Football. Die Spiele laufen jetzt nur endlich auch im frei empfangbaren Fernsehen mit tollen Kommentatoren und in deutscher Sprache. Das ist eine Riesenressource für den Sport. Die Frage ist nur: Was machen wir in Deutschland, um diesen Rückenwind mitzunehmen?

Gefordert sind da natürlich in erster Linie die Verbände und Vereine. Nur, dass das natürlich immer auch eine finanzielle Frage ist. Es muss Geld in die Hand genommen werden, um diese Nachhaltigkeit auch zu gewährleisten. Es bräuchte spezielle Programme für Grund- oder Oberschulen, um zum Beispiel Football-AGs anzubieten.

Vielleicht erkennt auch die Politik die Vorzüge von American Football als Inklusionssportart und fördert das. Denn das Spiel ist gleichermaßen für Groß, Klein, Dick, Dünn, Langsam oder Schnell geeignet. Außerdem ist es ein Teamsport, dadurch entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. Aber die Frage bleibt: Was machen wir aus dem NFL-Hype? Und dahinter steht immer noch ein riesiges Fragezeichen.

Das Interesse gilt vorrangig der NFL

Den NFL-Boom in Deutschland gibt es schon seit etwa zehn Jahren. Das hat vor allem mit der gestiegenen medialen Präsenz zu tun. Allerdings schlägt sich das große Interesse nicht so sehr auf den deutschen und europäischen Football nieder. Zwar gibt es Zulauf im Jugendbereich, aber auch viel Fluktuation. Im Nachwuchs muss eine ganze Menge passieren und der nötige Aufwand ist ziemlich groß und geldintensiv.

Mit dem Stellenwert von anderen Sportarten kann American Football in Deutschland nicht mithalten. Das hat mit Möglichkeiten in der Vermarktung und der Finanzkraft zu tun, die in den USA viel größer sind. Interessante Sponsoren sind oftmals Partner der NFL und kommen nicht in die Niederungen des deutschen Footballs, um dort die Aufbauarbeit zu leisten.

NFL-Spiele in Deutschland ziehen vor allem Event-Fans an, die aber nicht unbedingt Fans der Sportart sind. Wenn von den Zuschauenden zehn Prozent in die Stadien der lokalen Vereine gehen würden, wäre das super, aber das ist nicht der Fall. Das Interesse gilt vorrangig der NFL. Daher wird es ab Februar wieder relativ still werden um den Football in Deutschland.

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Eine Quelle: www.tagesspiegel.de

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